Letzte Aktualisierung: um 22:16 Uhr

Ersatz für A340 und A330

Swiss steht kurz vor der Bestellung von Airbus A350

Der A350 steht bei der Lufthansa-Tochter schon lange in der Poleposition. Schon bald wird Swiss definitiv den Wechsel auf den neuen Airbus-Langstreckenjet bekannt geben. Das hat auch Folgen für Edelweiss.

Die Auswahl war seit Langem klar. «Wir wählen mit hoher Wahrscheinlichkeit den Airbus A350 oder die Boeing 787. Beide passen zu unserer aktuellen Flotte», sagte der ehemalige Swiss-Chef Thomas Klühr vor drei Jahren im Interview mit aeroTELEGRAPH. Die 787 sei kompatibel mit der 777, der A350 mit dem A330.

Und Klühr erklärte weiter, dass man mit den neuen Langstreckenflugzeugen ab 2025 die verbliebenen fünf Airbus A340 ersetze, die dann rund 23 Jahre alt sein werden. Inzwischen hat Swiss beschlossen, einen der Vierstrahler an die Schwester Edelweiss abzugeben. Die vier restlichen Exemplare werden jedoch wie geplant ausgeflottet. Als Ersatz stand das neue Airbus-Langstreckenmodell seit einiger Zeit in der Poleposition.

Airbus A350 erlaubt gehobene First Class

Und nun scheinen die Würfel definitiv gefallen zu sein. «Unsere klare Präferenz ist natürlich der Airbus A350», sagte Vorstandsvorsitzender und Klühr-Nachfolger Dieter Vranckx diese Woche bei einer Veranstaltung, wie die Aargauer Zeitung berichtet. So deutlich hat sich bisher kein Vertreter der Lufthansa-Tochter geäußert, vor allem kein hochrangiger.

Der Grund, weshalb Swiss A350 will ist, dass er größer ist. Im Vergleich zur Boeing 787 hat er einen um 19 Zentimeter breiteren Rumpf sowie eine 12 Zentimeter breitere Kabine. Zudem ist der Dreamliner in der von Lufthansa bestellten Version 787-9 rund vier Meter kürzer als der A350-900. Beides zusammen eröffnet mehr Spielraum zum Einbau einer gehobenen First Class, wie sie Swiss zwingend will und mit ihrer wohlhabenderen Kundschaft auch braucht.

Gleich auch Ersatz für Airbus A330?

Lange wird es nicht mehr dauern, bis die Entscheidung auch offiziell fällt. Man werde noch dieses Jahr entscheiden, so Vranckx im Bericht weiter. Lufthansa Group hat noch immer 28 Bestellungen für A350-900 offen. Swiss könnte deshalb in einem ersten Schritt Exemplare aus der Order übernehmen.

Doch in den kommenden Jahren steht bereits eine weitere Entscheidung an. Auch die 14 Airbus A330 muss Swiss ab 2030 ersetzen. Deshalb kann es gut sein, dass Swiss bald bekannt gibt, beide Langstreckenmodelle durch eines zu ersetzen. Sie könnte sich also mehr als vier Airbus A350-900 beschaffen.

Und was macht Edelweiss?

Die Flotte von Swiss würde dann künftig noch aus Boeing 777-300 ER und A350-900 bestehen. Mit der Lieferung der ersten A350 im Jahr 2025 wird die Lufthansa-Tochter dann auch eine neue Business und eine neue First Class einführen.

Die Frage ist, was Edelweiss machen wird, wenn Swiss auf Airbus A350 wechselt. Auch die Schwester macht sich schon Gedanken, wie sie ihre Vierstrahler dereinst ersetzen wird – vor allem auch vor dem Hintergrund der Klimaproblematik. Es wäre möglich, dass hier der alte Mechanismsus greifen wird. Edelweiss könnte zumindest einige A330 von Swiss übernehmen, wenn die große Schwester A350 einflottet.

Allerdings nicht für alle Strecken geeignet

Die A330 gehören der Swiss selbst und sind aktuell erst rund zwölf Jahre alt. Der Nachteil: Ihre Reichweite ist deutlich geringer als die der Airbus A340. Die Einheitslösung wären die A330 deshalb nicht.