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Zuwenig Flugzeuge

Verzögerungen bei Airbus A380 zwingen Qantas zu Flugplan-Anpassungen

Die australische Fluggesellschaft kann nicht alle Airbus A380 so schnell reaktivieren wie erhofft. Es fehlen Wartungskapazitäten. Nun muss Qantas den Flugplan anpassen.

Bei Lufthansa läuft es so: Die deutsche Airline reaktiviert einen Airbus A380 am Corona-Langzeit-Parkplatz in Teruel oder Tarbes soweit, dass er nach Frankfurt fliegen kann. Dort wird der Superjumbo fit gemacht, um anschließend nach Manila zu fliegen.

In der Hauptstadt der Philippinen hat Konzerntochter Lufthansa Technik einen wachsenden Wartungsstandort. Im Frühjahr 2023 kündigte das Unternehmen an, dort mit einer dritten Überholungslinie für den A380 «der zuletzt stark erhöhten Nachfrage» nach Instandhaltungs-, Reparatur- und Überholungsdienstleistungen zu begegnen. Lufthansa Technik kümmert sich dort auch um Superjumbos von British Airways und Emirates.

«Wartungseinrichtungen sehr voll»

Lufthansas A380, die zurück aus Manila kommen, sind bereit für den Start in den Betrieb. Eine solche konzerninterne Möglichkeit haben aber nicht alle Superjumbo-Betreiber. So sagte der damalige Qantas-Chef Alan Joyce schon im Februar 2023, es gebe Verzögerungen bei der A380-Rückkehr. «Alle Wartungseinrichtungen auf der ganzen Welt sind sehr voll, weil jede Airline versucht, ihre Flugzeuge wieder zum Laufen zu bringen», so Joyce damals.

Die australische Airline hatte in der Pandemie ihre zwölf A380 in der Mojave-Wüste in den USA abgestellt. Zehn davon sollen wieder den Betrieb aufnehmen. Acht haben dies bereits getan, die anderen beiden stehen seit 2021/2022 in Abu Dhabi. Ein weiterer soll laut dem Portal CH Aviation zudem bald für eine Modernisierung der Kabine außer Dienst treten.

Teile, Personal, Hangars

«Lieferverzögerungen und Lieferkettenprobleme, einschließlich Wartungspersonal und Hangarverfügbarkeit, haben sich auf die Pläne für routinemäßige große Wartungsarbeiten und Kabinenmodernisierungen einiger A380 ausgewirkt», zitiert das Portal aus einem aktuellen Schreiben von Nick Bull, Qantas‘ Leiter des internationalen Kabinenpersonals. Dies seien Probleme, die derzeit Fluggesellschaften weltweit betreffen würden.

Für den Flugplan der australischen Fluglinie hat es nun Folgen, wie Bull aufzeigt. Unter anderem wird der Wechsel von Boeing 787-9 auf Airbus A380 auf der Strecke Sydney – Johannesburg um drei Monate nach hinten verschoben auf Juli. Die Aufstockung der Strecke Sydney – Auckland – New York JFK ist jetzt für Oktober geplant statt für August.

Frequenzen werden reduziert

Die Route Sydney – Santiago de Chile (Boeing 787) wird zwischen Juli und Ende September nur drei Mal pro Woche angeboten statt vier Mal, die Strecke Sydney – Dallas (Boeing 787) sechs statt sieben Mal von Juli bis Ende August. Die Verbindung Sydney – Los Angeles (A380) wird von neun auf sieben wöchentliche Umläufe reduziert. Zwischen Melbourne und Los Angeles hat der A380 nur zwei Einsätze pro Woche, der Dreamliner übernimmt fünf.