Denn das Luftfahrtkonsortium UAC, zu dem Superjet und Irkut MS-21 gehören, arbeitet an Frachtversionen der beiden Flugzeuge. Das sagte Irkut-Manager Oleg Gulyaev laut der Nachrichtenagentur Interfax. Als potenzielle Käufer nannte er die russische Post sowie private Frachtunternehmen mit dem Fokus auf E-Commerce.
Superjet-Frachter in zwei Jahren bereit?
Durch den Online-Handel, bei dem viele verhältnismäßig kleine und leichte Pakete schnell transportiert werden müssen, sind zunehmend auch kleinere Flugzeuge als Frachter gefragt, nicht mehr nur Riesen wie Boeing 777 oder Antonov An-124. Umbaufrachter von Boeing 737 und Airbus A321 sind daher aktuell sehr beliebt, auch Lufthansa Cargo bekommt mindestens zwei A321-Cargoflieger. Die MS-21 spielt ebenfalls in dieser Größenordnung.
Einen Superjet-Frachter könnte es in rund zwei Jahren geben, sagte Gulyaev. Für eine mögliche Cargoversion der MS-21 nannte er keinen Zeitplan. Allerdings hat sich dafür schon ein potenzieller Erstkunde zu Wort gemeldet: die Volga-Dnepr-Gruppe.
Potenzieller Erstkunde schon gefunden
Die Volga-Dnepr-Führung um Chef Alexey Isaykin traf sich in der vergangenen Woche auf der Luftfahrtschau Maks in Moskau mit Vertretern von Irkut. «Während des Besuchs erörterten die Unternehmen die Möglichkeit der Produktion einer Frachterversion», schreibt Volga Dnepr. «Angesichts der Kapazitätsengpässe, der steigenden Nachfrage nach Frachtern und des weltweit zunehmenden Frachtaufkommens befindet sich die Irkut Corporation in einer günstigen Position, um mit dem Frachterprogramm zu beginnen.»
Weiter heißt es: «Die Volga-Dnepr-Gruppe könnte ein möglicher Erstkunde für die Frachterversion der MS-21-200 werden.» Die MS-21-200 ist die geplante kleinere Variante der MS-21 mit einer Länge von 36,98 Metern. Derzeit in der Flugerprobung befindet sich die größere MS-21-300, welche es auf eine Länge von 42,3 Metern bringt.
Volga-Dnepr für Frachtriesen bekannt