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Heimische Verbundwerkstoffe

Jetzt ist auch der Flügel der Irkut MS-21 russisch

Russland treibt den Ersatz ausländischer Teile durch heimische voran. Jetzt bekam die erste Irkut MS-21 eine Tragfläche aus russischen Verbundwerkstoffen.

Kurz vor Weihnachten hob in Irkutsk eine ganz besondere Irkut MS-21 ab. Es war das erste Exemplar des russischen Kurz- und Mittelstreckenflugzeuges, das von heimischen Triebwerken angetrieben wird. Mit dem Ersatz der Pratt & Whitney PW1000G durch Aviadvigatel PD-14 will Russland seine Luftfahrtindustrie unabhängiger vom Ausland machen – und so stärken.

Jetzt macht Irkut einen weiteren Schritt in diese Richtung. Der Flugzeugbauer hat die erste Tragfläche einer MS-21 hergestellt, die aus russischen Verbundwerkstoffen besteht. Zuvor sei auch bereits eine Zentralsektion aus heimischem Werkstoff eingebaut worden, so Mutterkonzern UAC in einer Mitteilung. Gebaut wurden die Teile für die erste MS-21, die an einen Kunden ausgeliefert wird.

Etwas Hilfe aus der Tschechischen Republik

«Führende russische Chemiker und Technologen, darunter Experten und Wissenschaftler der Moskauer Staatsuniversität MGU und von Rosatom, beteiligen sich an der Entwicklung und Produktion des heimischen Verbundstoffs», so UAC. Ganz ohne ausländische Hilfe ging es allerdings nicht. Die Infusionstechnik zum Bau der MS-21-Teile aus russischen Verbundwerkstoffen wurde von der tschechischen Aero Composite entwickelt und in Russland patentiert.