Zur angekündigten Wiederaufnahme der Strecke im Sommer 2019 kam es nicht. Stattdessen versuchte Air Belgium etwas Neues und steuerte im Winter Pointe-à-Pitre auf Guadeloupe und Fort-de-France auf Martinique an. Doch dann kam die Pandemie und wieder musste Air Belgium die Flüge einstellen. Das Management expandierte ins Frachtgeschäft, das in der Corona-Krise boomte.
Am 3. Oktober ist Schluss
Die belgische Fluggesellschaft bekam zwar den Auftrag, die Frachtflüge für den französischen Frachtriesen CMA-CGM durchzuführen. Dennoch resultierte 2022 ein Verlust von 44 Millionen Euro. Air Belgium drohte die Insolvenz. Nur durch frisches Geld der Investoren konnte sie abgewendet werden.
Und wiederum schwenkte Air Belgium im Kerngeschäft um. Sie startete Flüge nach Johannesburg und Kapstadt sowie nach Mauritius. Doch damit ist bald Schluss. Man werde alle Passagierflüge zum 3. Oktober einstellen, teilte die Fluggesellschaft am Montag (18. September) mit.
Gerichtliche Reorganisation
Die Passagierflüge hätten sich als «chronisch defizitär» erwiesen, erklärt das Management. Es macht dafür eine Reihe externer Ereignisse wie Covid-19, den Ukraine-Krieg, den gestiegenen Kerosinpreis und die hohe Inflation verantwortlich. Angesichts des «mehr als instabilen sozioökonomischen und geopolitischen Umfelds», werde man sich künftig auf das Fracht- und Wet-Lease-Geschäft konzentrieren.
Zugleich stellte Air Belgium beim Gericht einen Antrag auf gerichtliche Reorganisation - ein Verfahren, das mit dem deutschen Schutzschirmverfahren zu vergleichen ist. Das Management muss nun mit den Gläubigern eine Lösung bezüglich der Schulden finden. Die 500 Mitarbeitenden sollen in den verbleibenden Geschäftsfeldern weiterbeschäftigt werden.
Flotte mit Boeing 747, Airbus A330 und A330 Neo