Jahrelang war darüber spekuliert worden, im Juli wurde es offiziell: Airbus entwickelt eine Frachtversion des A350. Doch bei der Vorstellung der Pläne verriet der Hersteller weder, wer Erstkunde wird, noch, wie viele Bestellungen oder Absichtserklärungen schon vorliegen. Und das wird vorerst so bleiben, wie Kommerzchef Christian Scherer kürzlich in Toulouse betonte.
Airbus‘ Chefverkäufer sagte nur, man spreche mit Interessenten aus aller Welt. Scherer wollte aber noch nicht einmal verraten, wann er mehr Informationen zu den A350-F-Kunden liefern wird. Und das, obwohl er betonte: «Es ist ein Flugzeug, das - so muss ich gestehen - größtenteils auf die Initiative von Kunden hin entwickelt wurde, die uns gesagt haben: Ist Ihnen klar, dass Sie hier eine fantastische Plattform für einen Frachter haben?»
Streit mit Interessent Qatar Airways
Dass Airbus noch zurückhaltend ist, Bestellzahlen zu nennen, ist wenig verwunderlich. So hatte sich John Plueger, Chef der Air Lease Corporation, im Gespräch mit aeroTELEGRAPH zurückhaltend gezeigt und gesagt, es bleibe abzuwarten, «wie viele Bestellungen sie bekommen können». Frachter seien bisher nicht Airbus’ Stärke. Daher werde der Flugzeugbauer «vielen Kunden die Fähigkeiten eines A350-Frachters im Vergleich zu beispielsweise einer umgebauten Boeing 777-300 erst noch beweisen müssen».
Start für das Jahr 2025 geplant
Der A350 F wird laut Airbus-Chef Guillaume Faury «überwiegend» auf dem A350-1000 basieren, der größeren Version des A350. Der neue Cargo-Flieger werde eine Kapazität von mehr als 90 Tonnen haben und 2025 in Dienst gestellt werden, so der Airbus-Chef. Der Jet soll der erste Frachtflieger werden, der die neuen CO2-Anforderungen der Internationale Zivilluftfahrtorganisation Icao erfüllt und auch nach 2027 noch neu gebaut werden darf.