Letzte Aktualisierung: um 21:11 Uhr

Airbus-Jet

USA wollen A319 von russischem Oligarchen beschlagnahmen

Ein Airbus A319 mit unklarer Eigentümerschaft gehört laut der US-Regierung einem Oligarchen mit Verbindungen zum organisierten Verbrechen. Nun will das Land den Flieger beschlagnahmen.

Offiziell gehört das Flugzeug zur Flotte von Global Jet Luxemburg. Die Privatjetfirma bietet Charterflüge für Privatleute, Geschäftsreisen und Regierungen an. Doch das US-Justizministerium sieht das anders. Der Airbus A319 mit Registrierung P4-MGU und Seriennummer 5445 gehört laut einer Mitteilung dem russischen Oligarchen Andrei Skoch.

«Skoch ist über eine Reihe von Briefkastenfirmen und Treuhandgesellschaften, die mit seiner Lebensgefährtin verbunden sind, der wirtschaftliche Eigentümer des Airbus», schreibt das Ministerium. Bereits 2018 wurde Skoch von der amerikanischen Regierung mit Sanktionen belegt. Beziehungen zum organisierten Verbrechen, Verdacht, eine kriminelle Organisation angeführt zu haben, Befehle für Auftragsmorde. Die Liste an Vorwürfe gegenüber Andrei Skoch geht noch lange weiter.

Versicherung und Wartung in Dollar bezahlt

Auch danach sind laut dem Justizministerium Transaktionen in Dollar getätigt worden, «um die Registrierung des Airbus’ in Aruba und die Prämien für die Luftfahrtversicherung des Airbus’ zu bezahlen, die jeweils notwendige Ausgaben für die Wartung und den Betrieb des Airbus waren».

Damit habe Skoch gegen das Geldwäschegesetz verstoßen. Die Regierung hat aus diesem Grund eine Beschlagnahmung des Airbus A319 angeordnet, der laut Mitteilung mehr als 90 Millionen Dollar wert sein soll. Neben dem Jet besitzt Skoch unter anderem eine Yacht namens Madame Gu, einen Hubschrauber und eine Villa im Four Seasons Hotel auf den Seychellen.

Freund von Usmanov

Diese Vermögenswerte sind nicht zur Beschlagnahme freigegeben. Offenbar konnten die USA in diesen Fällen nicht nachweisen, dass gegen Sanktionen verstoßen wurde, etwa durch Geldtransfers über das US-Bankensystem. Wo der Flieger sich aktuell befindet, ist nicht zu 100 Prozent sicher. Verschiedenen Medienberichten zufolge soll er in Kasachstan stehen.

Sein großes Geld verdiente Skoch, der auch Politiker ist, unter anderem durch Geschäfte mit Alisher Burhanovich Usmanov. Gemeinsam bauten sie den Konzern Metalloinvest auf, der zum größten Eisenproduzenten Russlands wurde. Auch Usmanov bekam die Sanktionen schon zu spüren. Die Isle of Man entzog seinem Airbus A340 bereits im Frühjahr die Registrierung, um nicht gegen die Sanktionen zu verstoßen.