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Aeroflot-Tochter

USA beschuldigen Pobeda, Sanktion zu umgehen – und nennen Namen

Das Außenministerium der USA nimmt die russische Billigairline ins Visier. Es wirft Pobeda die Umgehung von Sanktionen vor - unter anderem mithilfe von Mahan Air.

Das Ziel ist es, «Russland zusätzliche Kosten für seine Aggression im Ausland und interne Repression aufzuerlegen». So schreibt es das Verteidigungsministerium der USA zur Verkündung neuer Sanktionen gegen insgesamt mehr als 280 Einzelpersonen und Organisationen in Russland und in anderen Ländern. Diese hat es am 1. Mai erlassen.

Das Ministerium nennt auch explizit Aeroflots Billigtochter Pobeda. Zwar unterliegt die Fluggesellschaft bereits Sanktionen. Doch nun werfen die USA ihr vor, diese zu umgehen.

Zusammenarbeit mit Mahan Air

Seit März 2023 stehe Pobeda auf der Exportverstoß-Liste des Handelsministeriums und sei daher «stark auf Sanktionsumgehungs- und Beschaffungsnetzwerke angewiesen», schreibt das Außenministerium. 2023 habe die Airline Ersatzteile mit amerikanischer Herkunft im Wert von mehr als einer Million Dollar bezogen – unter anderem über vier namentlich genannte Unternehmen: ATS Heavy Equipment & Machinery, Crynofist Aviation und Polar Star Logistics aus Dubai sowie Alpha Visit Shop aus der Türkei.

«Darüber hinaus war Pobeda noch im Januar 2024 als bekannter Empfänger für den Transport von Flugzeugteilen von Indien nach Russland tätig, und zwar durch ihre fortgesetzte Zusammenarbeit mit dem von den USA sanktionierten Unternehmen Mahan Air», schreibt das Außenministerium. Die iranische Fluglinie ist schon seit einigen Jahren wegen  Nähe zu den Revolutionsgarden sanktioniert. Auch Mahan Air umgeht Sanktionen – etwa, als sie sich über Umwege Airbus A340 beschaffte, die einst für Turkish Airlines flogen.

Pobeda hat Boeing-737-Flotte

In der Mitteilung des amerikanischen Außenministeriums klingt es durchaus so, als habe Pobeda nicht nur Ersatzteile bezogen, die sie selber benötigt für ihre Flotte, die aus rund 40 Boeing 737-800 besteht. «Pobedas fortgesetzte Verstöße gegen die Ausfuhrkontrolle und die Unterstützung von Netzwerken zur Umgehung von Sanktionen haben Russlands fortgesetzte illegale Bemühungen um die Enteignung von Flugzeugen und Flugzeugteilen westlichen Ursprungs unterstützt», schreibt das Ministerium.

Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine und den folgenden Sanktionen hat die russische Luftfahrtindustrie Ersatzteile für ihre westlichen Flugzeuge unter anderem aus China, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Iran und zuletzt auch Gabun bezogen – und sogar aus den USA selber.

Reduzierung der Flotte nur temporär

Das scheint zu funktionieren. Während Pobeda noch im März 2022 ankündigte, aufgrund fehlender Ersatzteile die aktive Flotte vorübergehend von 41 auf 25 Flugzeuge zu reduzieren, führt das Luftfahrdatenportal CH Aviation aktuell 42 aktive Boeing 737-800 als Flotte auf.