Jet von Thomas Cook Airlines: Der Mutterkonzern schaffte die Wende nicht mehr.
Pleite von Thomas Cook

Der schwierige Weg in der Mitte

Nicht Billigflieger, aber auch keine große Netzwerk-Airline: Der Weg in der Mitte ist für Fluggesellschaften schwierig. Das zeigt die Insolvenz von Thomas Cook.

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In seinen 31 Jahren in der Luftfahrtbranche hat John Plueger etliche Fluggesellschaften kommen und gehen gesehen. Die britische Thomas Cook Airlines war diese Woche eine weitere. Auch an sie hat Air Lease Corporation, welcher der Amerikaner seit drei Jahren vorsteht, Airbus A321 und A330 vermietet. Nach der Pleite fragte aeroTELEGRAPH den erfahrenen Manager und Leasingprofi nach seiner Einschätzung.

«Thomas Cook Airlines war eine gute Fluggesellschaft, aber ich denke, am Ende des Tages hat das Modell des Mutterkonzerns einfach nicht funktioniert», so Plueger. Die Geschäftsmodelle von Fluggesellschaften entwickelten sich im Wesentlichen in zwei Kategorien: zum einen die althergebrachten sogenannten Legacy- oder Full-Service-Carrier, zum anderen Billig- und Ultrabillig-Airlines. «Wenn du irgendwo in der Mitte bist, musst du sehr, sehr vorsichtig mit deinem Geschäftsmodell sein», sagt der Air-Lease-Chef.

Air Berlin fehlte die Fokussierung

Auch wenn es bedauerlich sei: «Ich denke ich, dass die Insolvenz von Thomas Cook einfach ein Nebenprodukt der natürlichen Evolution der Branche ist.» Wie eine Airline auf dem Mittelweg ohne klaren Fokus scheitert, zeigte schon Air Berlin: Sie startete erfolgreich als Ferienflieger, bot dann aber auch Linienflüge von Kurz- bis Langstrecke an, hatte dabei jedoch kein so umfassendes Angebot und keine finanzielle Stärke wie etwa Lufthansa.

Germania dagegen war als Ferienflieger fokussierter, konnte im Preiskampf mit Billigfliegern aber dennoch nicht genug Gewinn machen. Nicht nur die Konkurrenz durch Ryanair und Co. ist für Touristikkonzerne, Veranstalter und eben auch Ferienflieger eine Herausforderung. Auch mit Diensten wie Airbnb stellen immer mehr Urlauber ihre Reise im Internet selber zusammen, statt eine Pauschalreise zu buchen.

Auch Eurowings sucht ihren Weg

Ein weiteres, wenn auch ganz anderes deutsches Beispiel für den schwierigen Mittelweg ist Eurowings. Angesichts schwindender Gewinne kündigte Lufthansa für ihre Billigtochter im Juni «weitere Turnaround-Maßnahmen» an. Dazu gehöre eine «klare Fokussierung auf Kurzstrecken im Punkt-zu-Punkt-Verkehr». Zugleich macht sie in Lowcost-Manier immer mehr Bordverpflegung kostenpflichtig und rationiert sogar Spucktüten.

Wie es mit Thomas-Cook-Tochter Condor weitergeht, ist ungewiss. Mit einem staatlich abgesicherten Kredit und einem Schutzschirmverfahren will der deutsche Ferienflieger sich neue Eigentümern suchen. Interesse wird dem Billigairline-Investor Indigo Partners nachgesagt. Sollte der wirklich einsteigen, könnte sich Condor aus der Mitte wegbewegen.

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