Lange hatte Lufthansa geplant, ihre neue Business Class mit der Boeing 777X einzuführen. Doch dann wurde klar, dass das neue Langstreckenflugzeug zu spät kommt und die deutsche Fluggesellschaft die neue Geschäftsreiseklasse zuerst in Boeing 787 und Airbus A350 einbauen wird. Dies kündigte der Konzern erst für das Jahr 2022 an, dann für 2023.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat bei der Jahrespressekonferenz am 3. März nun bestätigt: Die ersten Jets mit der neuen Business Class «kommen 2023, in der Tat Boeing 787 und Airbus A350». Die 777X, deren Erstauslieferung für Ende 2023 geplant ist, soll folgen.
Boeing 747-8 und A350 werden nachgerüstet
Erstmals äußerte sich der Konzernchef nun auch konkret zur Nachrüstung der bestehenden Flotte. Die neue Business Class erhalten werde «auf jeden Fall die Boeing 747-8», so Spohr. «Das haben wir schon entschieden». Danach würden Airbus A350 folgen, die noch das alte Produkt haben. «Bei anderen Flugzeugen schauen wir uns die Restdauer in der Flotte an, um zu entscheiden, ob sich die Umrüstung noch lohnt», sagte Spohr.
Vier A350 und fünf Boeing 787 mit Besonderheiten
All das heißt aber nicht, das alle Lufthansa-Reisenden in der Business Class 2022 mit dem alten Produkt vorliebnehmen müssen. Denn zum einen least die Airline vier A350, welche die Kabine von Ex-Betreiberin Philippine Airlines behalten. «Die Business Class ist prima», sagte Spohr im vergangenen Herbst. «Sie ist zwar nicht so gut wie unsere eigene, die 2023 kommt, aber besser als unsere jetzige.» Es gebe etwa direkten Gangzugang von jedem Sitz.
Zum anderen erhalten die ersten fünf Boeing 787, die Lufthansa ab dem zweiten Quartal 2022 einflotten will, eine Art Übergangsprodukt. Denn bei diesen Jets handelt es sich um sogenannte Whitetails, also fertig gebaute Flugzeuge, für die der Hersteller die ursprünglichen Kunden verloren hat. Spohr sagte dazu nun, diese 787 hätten zwar noch nicht die neue Business Class, aber ein Produkt, dass «trotzdem eine Verbesserung» sei.
Business Class könnte schrumpfen