Ein Airbus A380 von Lufthansa und Jürgen Raps auf einem Bild, das er uns 2021 zukommen ließ.

Nachruf Lufthansas langjähriger Chefpilot und Airbus-A380-Legende Jürgen Raps verstorben

Seine Fluggesellschaft war Lufthansa, sein favorisiertes Flugzeug der Airbus A380. Nun trauert die größte deutsche Airline um Jürgen Raps, einen ihrer prägenden Piloten.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Es ist großer Verlust für die deutsche Luftfahrt: Am Samstag (6. Dezember) ist Lufthansas langjähriger Chefpilot Jürgen Raps im Alter von 74 Jahren verstorben, wie Lufthansa-Sprecher Michael Lamberty am Sonntag (7. Dezember) beim Netzwerk Linkedin mitteilte.

Raps flog in seiner Karriere Boeing 737, McDonnell Douglas DC-10, Airbus A330, A340 - und vor allem auch A380. Als Airbus die Produktion des Superjumbos 2021 einstellte, nannte Raps das Modell im Gespräch mit unserem Podcast Luftraum «das beste Flugzeug, was ich je geflogen habe». Denn obwohl der A380 so groß und schwer sei, reagiere er mitnichten träge, sondern «lässt sich sehr feinfühlig, sehr genau und sehr präzise fliegen», so Raps.

Jürgen Raps leitete auch Lufthansas Verkehrsfliegerschule

Begonnen hatte Raps' Karriere 1970 an der Verkehrsfliegerschule in Bremen. Deren Leitung übernahm er 20 Jahre später selber, nachdem er inzwischen viel Erfahrung als Kopilot und Kapitän auf Boeing 737 und DC-10 gesammelt hatte. Im Jahr 1996 stieg er zum Chefpiloten und Flugbetriebsleiter von Lufthansa auf. 2007 übernahm er als Mitglied des Passagevorstands die Verantwortung für die operative Sicherheit der Lufthansa-Flotte. Im selben Jahr erhielt er auch als einer der ersten Piloten weltweit die Lizenz für den A380.

Raps war auch an vielen anderen Stellen engagiert, etwa in Ausschüssen des Airline-Dachverbandes Iata oder bei der Deutsche Lufthansa Berlin Stiftung. Nach dem Ende seiner fliegerischen Karriere war er zuletzt als Luftfahrtexperte und -berater tätig und lehrte an der Hochschule Bremen.

«Hinterlässt spürbare und sehr schmerzliche Lücke»

«Mit seinem umfassenden Wissen, seiner Erfahrung auf Tausenden Flugstunden und seinem Engagement in Ausbildung und Management prägte Jürgen Raps Lufthansa über Jahrzehnte», schreibt Lufthansa-Sprecher Lamberty in Erinnerung an Raps. «Sein Tod hinterlässt eine spürbare und sehr schmerzliche Lücke in der deutschen Luftfahrt.»

Der Lufthansa-Sprecher erinnert daran, dass Raps' Leidenschaft für die Luftfahrt schon im Kindesalter begann: Mit fünf Jahren entstand nach einem Rundflug in einer einmotorigen Dornier Do 27 sein Berufswunsch Pilot, mit 13 Jahren erlernte er das Segelfliegen und schon ein halbes Jahr vor dem Abitur schickte er seine Bewerbung an die Verkehrsfliegerschule.

In Erinnerung an Jürgen Raps veröffentlichen wir hier noch einmal die Folge unseres Podcasts Luftraum aus dem Jahr 2021, in der Raps über den Airbus A380 spricht:

Mehr zum Thema

ticker-lufthansa

Lufthansa prüft neue Ultralangstrecken – sogar Hawaii nonstop ein Thema

Violine im Flugzeug. So wird sie eigentlich nicht transportiert.

Star-Musikerin muss ihre Geige ungeschützt an Bord von Lufthansa transportieren

Airbus A340-600 (D-AIHI) von Lufthansa: Das Flugzeug wurde verkauft und wird jetzt verschrottet.

Airbus A340-600 von Lufthansa wird am Flughafen Hahn zerlegt

Boeing 747 von Lufthansa: Die Airline musste die AGB anpassen.

Lufthansa darf Reisende wegen ausgelassener Flugsegmente nicht mehr bestrafen

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin