Ein Airbus A321 von Condor: Das Flugzeug mit der Kennung D-ATCF flog für Marabu von München nach Palma.
Ferienflieger für Deutschland

Jetzt muss Condor bei Marabu einspringen

Marabu und Condor gehören demselben Eigentümer, betonen aber stets ihre Unabhängigkeit. Nach Marabus Ruckelstart muss jetzt die große Schwester aushelfen. Dabei sollte es umgekehrt sein.

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Rühmlich war der Start von Marabu nicht. Die Liste der Negativschlagzeilen über den neuen Ferienflieger für Deutschland ist lang. Sie reicht von Monsterverspätungen über Flugausfälle bis zu Reisenden, die stehen gelassen wurden.

Marabu führte die zahlreichen Probleme unter anderem auf technische Probleme mit der eigenen Flotte zurück. Infolgedessen ersetzte die Airline die fehlenden Kapazitäten mit sehr kurzfristig gemieteten Flugzeugen. Das Management musste dabei auf einen sehr wilden Flugzeugmix setzen.

Condor als prominente Unterstützung

Unter anderem setzte Marabu-Chef Paul Schwaiger in den Anfangstagen im April auf Maschinen von Fly 2 Sky, Sundair, Chair, Plus Ultra, White Airways und Lumiwings. Im Juni und Juli kam es dann aber zu einer sehr prominenten Unterstützung: Condor übernahm mehrere Rotationen für ihre kleine Schwester.

Unter anderem startete Condor Anfang Juli für Marabu von München für Marabu nach Chania und Palma. Am 16. und 17. Juli übernahm der große Ferienflieger für den kleinen die Route von Hamburg nach Hurghada. Der Vorgang ist insofern erstaunlich, als Finanzinvestor Attestor Marabu im vergangenen Jahr unter anderem gründete, um auf der Kurz- und Mittelstrecke zu wachsen und für Entlastung bei Condor zu sorgen.

Der alte Ferienflieger darf nicht wachsen

Jetzt muss Condor der kleinen Schwester helfen. Dabei hatte der Ferienflieger stets betont, zwar demselben Eigentümer wie Marabu zu gehören und auch den Vertrieb für die neue Airline zu übernehmen, aber ansonsten unabhängig zu sein. Dabei fliegt Marabu ausschließlich auf Routen, die vorher von Condor selbst geflogen wurden.

Das hat einen handfesten Hintergrund. Condor hatte sich aufgrund der staatlich gewährten Hilfsgelder im Zuge der Thomas-Cook-Pleite zu einer Kapazitätsbegrenzung verpflichtet, die ein Flottenwachstum verbot. Diese Verpflichtung läuft erst Ende September 2023 aus. Daher war es der Airline nicht möglich, selbst zu wachsen.

Der alte Ferienflieger darf nicht wachsen

Condor besaß auch nicht die Kapazitäten, um die Kurz- und Mittelstreckenflotte pünktlich zum Sommergeschäft 2023 selbst auszubauen. Zusätzliche Flugzeuge hätten zusätzliches Personal erfordert, das auch geschult werden muss. Das kann die Airline nicht leisten, weil sie im Erneuerungsprozess der Langstreckenflotte steckt.

Deshalb schickte Condor-Aktionär Attestor Marabu ins Rennen. Und bei der jungen Airline scheinen die Probleme mittlerweile kleiner zu werden, wie ein Blick auf die Abflüge in Hamburg und München zeigt. Zwar kommt es noch zu Verspätungen, aber diese sind nicht mehr so massiv wie noch vor einigen Wochen.

Bei Marabu ruckelt es weniger

Auch den einwöchigen Ausfall des einzigen eigenen Airbus A320 Neo mit dem Kennzeichen ES-MBU konnte die Fluggesellschaft ausgleichen. Das Flugzeug war «aufgrund einer technischen Störung einige Tage am Boden. Seit Montag (17. Juli) ist es wieder einsatzbereit und im Flugbetrieb», so ein Sprecher gegenüber aeroTELEGRAPH.

Die Frage bleibt, ob Attestor sich damit zufriedengibt. Oder ob der Finanzinvestor die Struktur mit Condor und Marabu nochmals überdenkt.

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