Lufthansa und der Flughafen München: Offenbar alles wieder im Lot.

Kritik an Flughafen FrankfurtJetzt ist doch wieder München das Lieblingsdrehkreuz von Lufthansa

Lange galt München als das Lieblingsdrehkreuz der deutschen Fluggesellschaft, Frankfurt als das Sorgenkind. Dann kehrte sich das Verhältnis um. Nun hat der Wind bei Lufthansa erneut gedreht.

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Vor zwei Jahren war eine innige Liebe etwas abgekühlt. Nachdem Lufthansa das Drehkreuz München lange Zeit als Vorzeigeflughafen darstellte und den Heinatflughafen Frankfurt im Gegenzug stark kritisierte, drehte der Wind. München hinke Frankfurt hinterher, hieß es. Nachdem in Hessen große Fortschritte erzielt worden seien, kämpfe Bayern an vielen Fronten mit Problemen.

Doch nun scheint wieder Frieden eingekehrt und München wieder der Liebling zu sein. Zumindest lässt sich das aus der Rede von Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr heraushören, die er anlässlich der Taufe der ersten Boeing 787 mit Allegris-Kabine am Dienstag (21. Oktober) in Frankfurt hielt.

Erst das Lob für den Flughafen Frankfurt, und dann der Seitenhieb

Das Team um Fraport-Chef Stefan Schulte habe bei Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit «deutlich über dem Niveau der vergangenen Jahre» gearbeitet, lobte Spohr zunächst. Doch lange hielt das nicht an. «Seien wir ehrlich», so der Konzernchef in der Rede vor 250 Gästen, zu denen auch der Vorstand des Flughafens Frankfurt gehörte, «wir sind immer noch weit entfernt von dem, was wir an anderen Flughäfen erreichen.»

Die Qualität sei niedriger, die Kundenzufriedenheit nicht auf dem gleichen Niveau und die Kosten die höchsten aller Lufthansa-Drehkreuze. «Deshalb bleibt Frankfurt und die Zusammenarbeit in Frankfurt ein großes Thema für uns», erklärte der Lufthansa-Chef. «Und zur Wahrheit gehört auch: Die Zusammenarbeit zwischen Flughafen und Fluggesellschaft ist hier nicht auf dem gleichen Niveau wie zum Beispiel in München»

In München betreibt Lufthansa mit dem Flughafen ein Terminal

In München fährt Lufthansa mit dem Flughafen allerdings ein ganz anderes Modell. Airline und Airport betreiben gemeinsam das Terminal 2, teilen sich also Kosten und Erlöse. In Frankfurt gibt es so eine Kooperation bislang schlicht nicht.

Um das zu ändern, richtete sich Spohr direkt an den anwesenden hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein: «Ohne Ihre Hilfe, Herr Rhein, werden wir die nächste Stufe der Zusammenarbeit, die wir als Lufthansa anstreben – und die wir in München seit Jahren praktizieren – nicht erreichen.» Wie genau die Hilfe aussehen soll, erklärte Spohr nicht. Hessen ist mit etwas über 30 Prozent der größte Anteilseigner an der Betreibergesellschaft Fraport.

Spohr: Kosten für Flugsicherung und Sicherheit zu hoch

Seine Rede nutzte der Lufthansa Group-Chef auch für deutliche Worte in Richtung Politik. Die Standortkosten in Deutschland hätten sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt, so Spohr. «Wir brauchen dringend eine Senkung der Kosten für die Deutsche Flugsicherung – sie ist die teuerste in Europa. Und wir brauchen eine Senkung der Luftsicherheitskosten, die trotz technologischer Fortschritte noch immer zu hoch sind.»

Auch die Luftverkehrssteuer gehöre abgeschafft oder zumindest reduziert, so Spohr. «Sie wirkt steuernd in eine Richtung, die wir uns für den Standort Deutschland, für die Exportnation Deutschland, nicht wünschen können.»

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