In ihrer Frachtsparte Sky Cargo betreibt Emirates zehn geleaste Boeing 777 F - zwei gerade neu georderte Flieger werden zwei ersetzen, deren Leasingverträge bald auslaufen. Bei der Passagierjets hat die Airline sowohl die Boeing 777X als auch den Airbus A350 bestellt.
Vorerst kein Interesse
Bei den Frachtversionen gibt sich Emirates dennoch sehr zurückhaltend. Von aeroTELEGRAPH nach einem 777X-Frachter gefragt, sagte Airline-Präsident Tim Clark auf der Dubai Airshow, Boeing müsste zuerst einmal die Passagiervariante ausliefern. «Und wenn sie dann 2027 oder 2028 einen 777X-Frachter auf den Markt bringen, wie sieht dann der Preis aus?», fragt Clark. Besonders verglichen mit zu Frachtern umgebauten 777-300 ER.
Emirates hatte auf der Airshow angekündigt, vier 777-300 ER zu Frachtern umzurüsten. «Es ist ein sehr gutes Flugzeug und kann fast 100 Tonnen Fracht transportieren», so Clark. Daraus ergebe sich auch die Antwort auf die Frage, ob Emirates nicht Interesse habe, A350 F zu ordnern. «Warum sollten wir? Angesichts dessen, was wir mit unseren 777-300 ER machen?» Die Fluggesellschaft hat mehr als 120 der Flugzeuge in der Flotte.
Neuer Jet oder Umbraufrachter?
Im Zuge dieser Order erklärte Airbus-Verkaufschef Christian Scherer, wie er den Vergleich zwischen neu entwickelten Cargojets und Umrüstungsfrachtern sieht. Die Effizienz des Flugzeuges werde umso wichtiger, je größer die Maschine und je größer die Reichweite sei, so Scherer. «Daher werden wir unserer Meinung nach eine Verlagerung sehen: Hin zu einem speziell dafür gebauten A350-Frachter. Und ein wenig weg von umgerüsteten Frachtflugzeugen, die per Definition älter sind und mehr Treibstoff verbrauchen.»
Lob für Lufthansa
Ob Airbus oder Boeing mit solchen Argumentationen auch Emirates schließlich überzeugen können, bleibt abzuwarten. Ganz ausschließen wollte Clark eine künftige Order nicht. Am Ende hänge es vom Timing und vom Preis ab, so der Emirates-Präsident.