Letzte Aktualisierung: um 10:23 Uhr

Euroair, Swisswings, Flyrobic

Das sind Lufthansas ungewöhnlichste Marken

In ihrer Geschichte hat sich Lufthansa Hunderte Marken gesichert. Darunter befinden sich Namen für potenzielle Eurowings-Schwestern und Kennzeichen von legendären Fliegern.

Wenn Airlines Zukunftspläne schmieden, stellen sie gerne sicher, dass ihnen niemand ihre Ideen wegschnappt. So ließ etwa die Logistikfirma Zeitfracht 2019 erst den Namen German Eagle beim Deutschen Patent- und Markenamt eintragen, dann German Airways. Während Zeitfracht German Eagle bisher nicht nutzt, wählte sie German Airways als Dachmarke für ihre Fluggesellschaften WDL Aviation und die mittlerweile insolvente LGW.

Auch Lufthansa hat in ihrer Unternehmensgeschichte schon etliche Marken registriert. 766 führt das Patent- und Markenamt auf, auch wenn viele davon schon lange gelöscht wurden. Die erste in der langen Liste ist die Wortmarke Deutsche Luft Hansa, angemeldet am 3. September 1926. Die damals aus der Fusion der Deutschen Aero Lloyd und Junkers Luftverkehr entstandene Fluglinie war der Vorgänger der heutigen Lufthansa. Diese wiederum ist am 7. Februar 1955 zum ersten Mal als eigene Marke vermerkt.

Lufthansa schützt sich Euroair und Eurolinie

Seit 1991 hält Lufthansa auch die Rechte an den Marken Euroair und Eurolinie samt den dazugehörigen Logos. Der deutsche Luftfahrtkonzern brachte sie bisher nicht zum Einsatz, dennoch gab es beide Namen schon in der Luftfahrt: Die heutige Georgian International Airlines hieß früher Euroline, und von 1995 bis 2009 flog in Griechenland Euroair.

Was das Wort Euro angeht, heißt Lufthansas Tochter bekanntlich Eurowings. Dazu passend existiert der Ableger Germanwings, auch wenn Lufthansa diesen mittlerweile schließen will. Allerdings gab sie sich mit diesen beiden Wings-Marken nicht zufrieden.

Turkishwings und Iberiawings verhindert

Lufthansa ließ sich ebenfalls folgende Marken schützen: Austrianwings und Swisswings. Beneluxwings, Luxwings und Dutchwings, aber nicht Belgiumwings. Nordicwings, Scandinavianwings, Swedishwings, Norwegianwings, Danishwings und Finnishwings. Britishwings, Englishwings, Irishwings und Scottishwings. Frenchwings, Italianwings und Spanishwings. Zudem ist Lufthansa Markeninhaberin von Greecewings, Balkanwings, Romanianwings, Bulgarienwings, Russianwings und Balticwings.

Bei zwei Eintragungen scheiterte Lufthansa allerdings: Turkish Airlines verhinderte 2004 durch Widerspruch, dass Lufthansa sich die Marke Turkishwings sicherte. Die Begründung: zu große Ähnlichkeit und Verwechselungsgefahr. 2005 tat Iberia das Gleiche bei Iberiawings. Derweil ließ Lufthansa sich noch Asiawings und Worldwings eintragen.

18 Jahre lang Flyrobic

Ein Hingucker unter Lufthansas Marken ist Flyrobic. Dazu ist vermerkt: «Veranstaltung von Gymnastikübungen für Flugreisende, Videovorführungen, Videoverleih». Allerdings handelt es sich nicht um eine Marke aus den 1980ern mit VHS-Kassetten. Lufthansa meldete sie erst im Jahr 2000 an und wollte Fluggäste damit zu Stretchübungen im Flieger animieren. 2016 gab es sogar ein Werbevideo und Aktionen mit den Fußballern des FC Bayern München. Eine Wiederholung ist unwahrscheinlich: 2018 ließ Lufthansa die Marke Flyrobic löschen.

Viel Tradition haben die beiden Flugzeugkennzeichen, die Lufthansa sich als Marken schützen ließ: D-ALAN und D-AQUI. Bei D-AQUI handelt es sich um das ursprüngliche Kennzeichen der historische Junkers Ju-52, mit der Lufthansa noch lange Rundflüge durchführte, die mittlerweile aber eingelagert wurde. Bei der D-ALAN handelte es sich um das Kennzeichen einer Lockheed L1649A «Super Star». Mit dem Modell war Lufthansa Ende der 1950er-Jahre zwischen Deutschland und Nordamerika geflogen.

Ätherische Öle der Marke D-AQUI möglich

Jetzt erlaubt die Markeneintragungen die Verwendung der alten Kennzeichen auch für Fanartikel. Bei D-AQUI sind unter vielen Kategorien auch genannt: «Parfümeriewaren, ätherische Öle, Mittel zur Körper- und Schönheitspflege» und «Smartwatch, Powerbanks, Sonnenbrillen».