Letzte Aktualisierung: um 12:41 Uhr

CFM

Beim Airbus A320 Neo gibt es jetzt auch ein Problem mit den Leap-Triebwerken

Aktuell haben vor allem Airbus A320 Neo mit Triebwerken von Pratt & Whitney Probleme. Doch auch bestimmte CFM-Motoren bereiten Ärger - es droht vorzeitige Materialermüdung.

Probleme mit Triebwerken von Pratt & Whitney plagen aktuell viele Fluggesellschaften weltweit. Während der Airbus A220 und die Embraer E2 ausschließlich mit diesen Motoren unterwegs sind, gibt es für die A320-Neo-Familie eine Alternative: das Triebwerk Leap-1A von CFM International. Die Lufthansa-Gruppe setzt etwa auf Motoren beider Hersteller und auch die indische Airline Indigo freut sich, nach Pratt- jetzt auch CFM-Motoren zu erhalten.

Allerdings hatte in der Vergangenheit auch das CFM Leap seine Probleme – und nun gibt es ein neues. Die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA hat am 19. Mai eine Lufttüchtigkeitsanweisung erlassen, die am 23. Juni in Kraft tritt. Sie betrifft das Leap-1A-Triebwerk, das die Flugzeuge der Airbus-A320-Neo-Familie antreibt, während das Leap-1B der Boeing 737 Max nicht betroffen ist. Es geht um die Gefahr vorzeitiger Materialermüdung.

Unzulänglichkeiten im Herstellungsprozess

CFM International hat selber herausgefunden und die Federal Aviation Administration darüber benachrichtigt, dass bestimmte Rotorscheiben der Hochdruckturbine, Dichtungen und Rotorspulen des Triebwerks aus einem Material hergestellt wurden, bei dem der Verdacht besteht, dass es aufgrund von Eiseneinschlüssen verminderte Materialeigenschaften aufweist. Grund seien Unzulänglichkeiten im Herstellungsprozess, heißt es in der Lufttüchtigkeitsanweisung.

Sie schreibt vor, betroffene Teile mit bestimmten Seriennummern auszutauschen, «um den unsicheren Zustand dieser Produkte zu beheben». Ansonsten bestehe die Gefahr von Brüchen und anschließenden unkontrollierten Ausfällen der Komponenten. Das wiederum könnte «zu einer unkontrollierten Freisetzung von Trümmern, einer Beschädigung des Triebwerks und einer Beschädigung des Flugzeugs führen», schreibt die Behörde.

In den USA weniger als 40 Triebwerke betroffen

Die FAA geht davon aus, dass es 38 betroffene Triebwerke an Jets gibt, die in den USA registriert sind. Wie schnell die Betreiber die Teile austauschen müssen, hängt davon ab, welche Komponenten mit welchen Seriennummern betroffen sind. In vielen Fällen ist dies aber vorgeschrieben, bevor das Triebwerk die nächsten 50 Flüge absolviert hat.

Die Lufttüchtigkeitsanweisung der FAA können Sie hier selber lesen.