Letzte Aktualisierung: um 16:12 Uhr

Sparprogramm wegen Coronavirus

Austrian streicht mehr als jede siebte Stelle

Austrian Airlines muss massiv sparen. Den Kostensenkungen sollen 1100 Stellen zum Opfer fallen. Aber auch die Lieferanten der Fluglinie kommen nicht ungeschoren davon.

Die neue Normalität wird eine kleinere Normalität sein. Das weiß man auch bei Austrian Airlines. Die Führung der Lufthansa-Tochter erwartet, dass es mindestens drei Jahre dauert, bis die Nachfrage wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Für diese Zeit rechnet sie mit einer um 25 Prozent kleineren Fluggesellschaft.

Das bedeutet auch drei Jahre mit tieferen Einnahmen. Um das tragen zu können, plant das Management der österreichischen Lufthansa-Tochter ein hartes Sparprogramm. Dabei ist der Abbau von 1100 der 6990 Stellen vorgesehen. Mehr als jeder siebte Arbeitsplatz könnte also bei AUA verschwinden.

Bis zu drei Jahre Kurzarbeit

Doch das ist nicht alles. Im Durchschnitt sollen auch die Löhne um 13 Prozent sinken, wie die Nachrichtenagentur Apa berichtet. Für Besserverdienende seien die Einschnitte noch härter. Zudem will Austrian Airlines möglichst lange auf Kurzarbeit setzen. Die Rede ist von bis zu drei Jahren.

Die wichtigsten Partner der Fluggesellschaft müssen ebenfalls den Gürtel enger schnallen, so der Plan der Führung. Von der Flugsicherung Austro Control und vom Flughafen Wien, aber auch von den Treibstofflieferanten erwartet sie eine Senkung der Gebühren um 20 Prozent, so heißt es bei Apa.

Insolvenz wird durchgespielt

Für den Fall, dass die Kosteneinsparungen nicht realisiert werden können, werden offenbar Alternativszenarien durchgespielt. Der Vorstand solle beauftragt worden sein, auch eine Insolvenz in Eigenverwaltung anzuschauen, heißt es. Bis zum 18. Mai müsse der Plan fixiert werden.

Die Führung von Austrian Airlines verhandelt derzeit mit der Regierung über ein Unterstützungspaket. Die Fluggesellschaft fordert 767 Millionen Euro. Beim größten Teil der Summe handelt es sich um rückzahlbare Kredite, aber auch direkte Zuschüsse sollen fließen. Die Regierung ringt mit AUA und der Konzernmutter Lufthansa aber noch um Gegenleistungen.