Er ist kein Kassenschlager: Der Airbus A330 Neo hat bisher lediglich Orders für 332 Flieger eingesammelt - 14 der kleineren Version A330-800 und 318 des größeren A330-900. 46 Exemplare davon hat Airbus schon ausgeliefert, 50 sind für unbekannte Kunden bestimmt.
So bleiben im Orderbuch als offene Bestellungen, bei denen die Kunden bekannt sind, 236 Airbus A330 Neo. Diese Zahl könnte im Zuge der Corona-Krise noch deutlich sinken, denn fast die Hälfte dieser Orders kann als gefährdet eingestuft werden, wie zuerst das Portal Leeham News berichtete. Konkret geht es um drei Wackel-Kandidaten-Kunden.
Klumpenrisiko Air Asia
Kommt die große Zeit noch?
Allerdings darf man bei all diesen Erwägungen Airbus' Argumentation nicht außer Acht lassen. Der Flugzeugbauer hat stets erklärt, die große Zeit des A330 Neo werde erst kommen, wenn mehr alte A330 ausgeflottet würden. «Wir sehen ein großes Potenzial in der Ablösung von älteren A330 durch A330 Neo», sagte Crawford Hamilton, Marketing-Leiter für den A330 Neo im vergangenen Herbst im Gespräch mit aeroTELEGRAPH.
Vor der Corona-Krise erwartete Airbus den Höhepunkt erst für das Jahr 2033, wenn mehr als 100 A330 über 20 Jahre alt sein werden (siehe Grafik). Ingesamt listet der Hersteller aktuell mehr als 600 A330-200 und mehr als 740 A330-300 auf, die noch in Betrieb sind.
aeroTELEGRAPH
Keine Kunden an Boeing verlieren
Selbst wenn diese Zahlen durch die Corona-Krise bald deutlich niedriger ausfallen sollten, bleiben immer noch viele Flugzeuge, für die Airbus in Zukunft den A330 Neo als Nachfolger anbieten kann. Und das ist auch ein Zweck, den der A330 Neo erfüllen soll: Keine bestehenden A330-Kunden an den Konkurrenten Boeing 787 verlieren.