Die, die wieder zurückkehren, müssen vor ihrer Wiederinbetriebnahme eine zusätzliche Reparatur über sich ergehen lassen, wie jetzt bekannt wurde. Denn die europäische Luftfahrtbehörde Easa schlägt aufgrund einer Empfehlung von Airbus eine neue Lufttüchtigkeitsanweisung für den A380 vor. Sie wird am 5. Oktober in Kraft treten. Mit solchen im Branchenjargon Airworthiness Directive genannten Schreiben weisen Behörden weltweit Betreiber von bestimmten Flugzeugmodellen an, Maßnahmen zur Korrektur von Mängeln vorzunehmen.
Nicht in der Lage, der Höchstlast standzuhalten
Bei der neuen Lufttüchtigkeitsanweisung geht es um Mängel an der sogenannten Sektion 19 vor dem Heckkonus, dem kegelförmigen Bauteil ganz hinten an einem Flugzeug. Eine Ermüdungs- und Schadenstoleranzanalyse habe gezeigt, dass die Verbindungen der Rumpfhaut mit der Struktur nicht den selbst gestellten Anforderungen entsprächen. Sie seien nicht in der Lage, der Höchstlast unter dem schwersten thermomechanischen Lastfall standzuhalten, so die Easa. Deshalb fordert Airbus alle Betreiber auf, die Stellen zu verstärken.
In Europa hat Air France ihre Airbus A380 bereits definitiv stillgelegt, Lufthansa glaubt nicht, dass sie jeder wieder abheben werden. British Airways dagegen plant auch weiterhin fest mit ihren Superjumbos. Zwar ist seit dem Brexit die Easa nicht mehr für das Vereinigte Königreich maßgebend. Doch die Behörden weltweit dürften die Anweisung übernehmen.
Große Gruppe von Weiterbetreibern
Neben British Airways gehören ANA All Nippon Airways, China Southern, Emirates, Korean Air und Qantas zur Gruppe der Weiterbetreiber. Sie alle fliegen bereits wieder mit dem Airbus A380 oder haben die Wiederaufnahme des Betriebes angekündigt.