Letzte Aktualisierung: um 8:57 Uhr

Schrumpfkurs

Tap will keine neuen Flugzeuge mehr

Der Staat hat die Kontrolle über die portugiesische Nationalairline übernommen und zwingt sie zu einem Schrumpfkurs. Neue Flieger soll Tap deshalb vorerst keine mehr erhalten.

Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise musste auch Tap den Staat um Hilfe bitten. Die portugiesische Regierung erhörte den Ruf und vergab einen Notkredit von 1,2 Milliarden Euro an die Nationalairline. Zugleich übernahm der Staat wieder die Kontrolle und kaufte den einen der beiden privaten Aktionäre, Azul- und Jetblue-Gründer David Neeleman, aus.

Schon damals gab es von der Regierung eine Bedingung für die Hilfe. In den vergangenen Jahren hatte Tap eine Flucht nach vorn angetreten. Die Fluglinie erneuerte die Flotte komplett und baute das Angebot nach Brasilien und Nordamerika aus. Damit müsse nun Schluss sein, erklärte die Regierung. Die Fluggesellschaft müsse wieder auf eine profitable Größe schrumpfen.

Nochmals Geld vom Staat

Der neue Businessplan wurde bisher nicht vorgestellt. Das soll aber in den nächsten Wochen geschehen, wie Infrastrukturminister Pedro Nuno Santos gemäß der Nachrichtenagentur Lusa kürzlich im Parlament erklärte. Und dann werde auch klar sein, wie viel zusätzliche Mittel der Staat in die verkleinerte Tap investieren müsse.

Weil Tap schrumpfen muss, ist vorerst auch Schluss mit der Flottenerneuerung. Man verhandle aktuell über die Rückgabe von «einigen Flugzeugen», so Nuno Santos. Man werde vorerst auch keine neuen Jets mehr erhalten. «Im Gegenteil, wir haben bereits erteilte Aufträge annulliert», so der Minister. Konkret wurde er aber nicht. Eigentlich würde die portugiesische Nationalairline noch mehr als 30 A320 Neo und A321 Neo sowie sieben A330 Neo erhalten.