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Airlines sparen Hunderte Millionen

Nach 40 Jahren fällt die russische Abgabe für Jets, die Sibirien überfliegen. Das beflügelt den Flugverkehr nach Asien.

Der Punkt im Abkommen von 2006 wurde einfach vergessen. Als sich die Mitgliedsstaaten vor fünf Jahren für eine Aufnahme Russlands in die Welthandelsorganisation WTO aussprachen, rangen sie dem Kreml Zugeständnisse ab. Eines war die schrittweise Streichung der sogenannten Sibirien-Steuer. Sie wird von allen Fluggesellschaften verlangt, die den Luftraum über dem russischen Fernen Osten durchqueren. Zwischen 220 bis über 300 Millionen Euro kommen so jedes Jahr für die Staatskasse in Moskau zusammen. Doch trotz der Ankündigung blieb die Steuer bis jetzt bestehen. Ende November erinnerten sich die Vertragsparteien nun aber wieder an ihre Versprechen und einigten sich auf einen Kompromiss in der Umsetzung.

Die Regierung in Moskau zeigt sich bereit, die Steuer bereits ab Januar 2012 für alle neuen Flüge zu erlassen. Und ab 2014 entfällt die Sibirien-Abgabe dann ganz. Das entlastet die Airlines nicht nur direkt, sondern auch indirekt. Experten erwarten, dass nun diverse europäische Fluggesellschaften ihre Frequenzen nach Asien erhöhen. Das führt zu Zusatzeinnahmen. Andere werden ihre Umgehungsrouten aufgeben und so Kerosin sparen. Gemäß Craig Jenks vom Beratungsunternehmen Airline/Aircraft Projects in New York verteuerte die russische Spezialsteuer, die als einmalig in der Welt gilt, die Kosten pro Hin- und Retourflug um rund 100 Dollar oder bis zu 10 Prozent, wie er gegenüber dem Fachportal Airlineberg sagte.

Künftig noch Abgaben

Russland führte die Steuer in den Siebzigerjahren ein, um an Devisen zu kommen. Mit einem Teil des Geldes wurde damals Aeroflot finanziert, später profitierten auch andere Fluggesellschaften davon. Russland wird jedoch nicht ganz leer ausgehen. Denn die neu über Sibirien fliegenden Jets werden Abgaben für die Flugaufsicht entrichten müssen.