Die Korrosionsschäden, die an den Flügelholmen gefunden wurden.

Wegen KorrosionsschädenSchweiz erteilt Ju-52 Flugverbot

Am Wrack der in den Alpen abgestürzten Ju-52 wurden Korrosionsschäden festgestellt. Den Unfall sollen sie nicht verursacht haben. Die anderen Ju-Air-Flieger müssen aber am Boden bleiben.

Top-Jobs

LBV Logo

Sachbearbeiter:in Luftaufsicht, Erlaubnisse

Flughafen BER
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in örtliche Luftaufsicht

Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Flughafen BER
TAA Logo

Flight Dispatcher / Flight Operations Officer (m/w/d)

Feste Anstellung
Ambulanzflüge
Österreich
Vollzeit
Top jobs
TAA Logo

Sales Desk Agent

Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Ambulanzflüge

Die beiden Junker Ju-52 von Ju-Air dürfen vorerst nicht mehr fliegen. Das hat die schweizerische Luftfahrtbehörde beschlossen. Bei der Inspektion des Wracks der am 4. August abgestürzten Maschine mit dem Kennzeichen HB-HOT habe man «schwerwiegende strukturelle Schäden im Bereich der Flügelholme» vorgefunden, so das Bundesamt für Zivilluftfahrt Bazl am Dienstag (20. November) in einer Medienmitteilung.

Die Holme sind die tragende Struktur der Tragflächen, die sich über die ganze Spannweite ziehen. Damit aber nicht genug. Auch an Scharnieren, Beschlägen der Tragflügel und an der Bodenplatte der Kabine des historischen Flugzeugs seien «erhebliche Korrosionsschäden» festgestellt worden, so die Behörde. Zudem hätten zwei neu angefertigte Nockenscheiben Mängel aufgewiesen. «Diese Schäden blieben bei normalen Inspektionen und Wartungsarbeiten verborgen und konnten erst anhand der Trümmerteile festgestellt werden», so die Behörde.

Erst noch eine «vertiefte Analyse»

Da die beiden anderen Flugzeuge von Ju-Air «sowohl altersmäßig wie von den Betriebsstunden her der verunglückten Maschine entsprechen», müsse erst sichergestellt werden, dass sie diese Schäden nicht aufwiesen, begründet die Behörde. Deshalb dürfen die beiden Ju-52mit den Kennzeichen HB-HOP und HB-HOS vorerst nicht mehr in die Luft. Am 17. August hatte die Rundfluganbieterin Ju-Air den Betrieb wieder aufgenommen.

Die am Wrack vorgefundenen Mängel seien jedoch «nach heutigem Kenntnisstand» nicht Schuld am Absturz, so die Experten im ersten Untersuchungsbericht zum Unfall. Über die Ursachen des Unfalls, der alle 20 Insassen das Leben kostete, sagen die Experten aber vorerst noch nichts.  Es brauche erst eine «vertiefte Analyse». Dazu werde man sich im Abschlussbericht äußern.

Mängel bei der Wartung

Nur den Unfallhergang beschreiben die Bazl-Experten kurz: «In der Folge führte der Flug in etwa nord-nordöstlicher Richtung in den Talkessel südwestlich des Piz Segnas zwischen dem Atlas und den Tschingelhörnern. Gegen das nördliche Ende dieses Talkessels begann das Flugzeug annähernd um 16:56 Uhr eine Linkskurve», heißt es im Bericht. Und dann: «Die Flugzeugnase senkte sich und die Linkskurve entwickelte sich zu einer spiralförmigen Flugbahn gegen unten. Der Aufprall mit dem Gelände erfolgte wenige Sekunden später in einer senkrechten Fluglage und mit annähernd senkrechter Flugbahn.»

Die Ermittler haben jedoch systemische Mängel bei der Wartung von Ju-Air ausgemacht. «Bei der Untersuchung der Instandhaltungsarbeiten wurden verschiedene Unzulänglichkeiten insbesondere der Dokumentation bei der Ausführung von größeren Modifikationen und bei der Bewirtschaftung von Ersatzteilen festgestellt. Solche Mängel stellen ein potentielles Risiko dar», so die Experten in ihrem ersten Zwischenbericht, der am 20. November veröffentlich wurde.

Ju-Air einverstanden

Ju-Air müsse nun «die bestehenden Abläufe prüfen und so verbessern, dass die Nachvollziehbarkeit der Instandhaltungsarbeiten sowie eine eindeutige Ersatzteilbewirtschaftung gewährleistet sind», so die Ermittler weiter. Die Rundfluganbieterin akzeptiert das Urteil. Man sei «mit diesem vorübergehenden Grounding einverstanden», schreibt sie. «Es ist vorgesehen, den Flugbetrieb der Ju-Air wie geplant im Frühling 2019 wieder aufzunehmen.»

Hier können Sie den Zwischenbericht downloaden.

Mehr zum Thema

Ju 52 von Ju Air: Sie war lange ein gewohntes Bild in den Alpen.

Plötzlich kippte die Ju-52

ticker-schweiz

Bilanz 2024: Fünf Todesopfer bei Unglücken in der Schweiz

ticker-incident-zwischenfall

Kleinflugzeug bei Notwasserung auf Genfersee verunglückt

ticker-schweiz

Schweiz übernimmt neue EU-Vorgaben im Luftverkehr

Video

Airbus A321 Neo von Eurowings mit Sonnenbrille: Der Flieger wirbt für Eurowings Holidays.
Ein Airbus A321 Neo von Eurowings trägt ab sofort eine überdimensionale Sonnenbrille auf der Cockpit-Nase – als fliegender Werbeträger für den hauseigenen Reiseveranstalter.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Airbus A321 LR von Etihad in Abu Dhabi: Die Flotte soll schnell wachsen.
Die Golfairline hat mit der A6-LRB ihr zweites Exemplar des A321 Neo mit Langstreckenfähigkeiten übernommen. Insgesamt will Etihad Airways nun sogar 35 Airbus A321 LR – nochmals mehr als zuletzt bekannt.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
phoenix sandsturm
Ein riesiger Sandsturm hat die Millionenstadt Phoenix und ihre Umgebung getroffen. Auch der Flughafen ist betroffen.
Timo Nowack
Timo Nowack