Die Entwicklung der Antonov An-124 begann in den Siebzigerjahren. Ursprünglich ging es darum, einen großen Transporter für die sowjetische Armee zu bauen.

ModernisierungRussland will selbst Antonov An-124 bauen

Der noch zu Sowjetzeiten entwickelte Megafrachter soll modernisiert werden. Die Ukraine ist dazu aktuell nicht in der Lage. Nun will Russland es tun - unter neuem Namen.

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Es war eine Scheidung mit Ansage. Seit die pro-russische Regierung in Kiev im Februar 2014 gestürzt wurde, vertragen sich die Ukraine und Russland nicht mehr. Es kommt immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen in den ostukrainischen Provinzen. Die Annektierung der Krim sorgte für zusätzliche Spannungen. Als Folge des politischen Streits trennten sich auch Antonov und UAC.

Der ukrainische Flugzeughersteller und sein russischer Partner lösten im Herbst 2015 ihr Gemeinschaftsunternehmen auf. Es hatte unter anderem die An-124 Ruslan neu lancieren sollen. Dank einer Nutzlast von 120 Tonnen und einem im Durchmesser 6,4 Meter breiten Rumpf kombiniert mit Bugklappe ist das in den Siebzigerjahren entwickelte Frachtflugzeug noch heute sehr gefragt. Selbst Airbus und Boeing setzen für den Transport großer und schwerer Bauteile ab und an auf den Megafrachter. Auch die Nato nutzt es immer wieder.

Hoher Bedarf angemeldet

Alleine konnte Antonov den Plan einer Wiederaufnahme der Produktion nicht realisieren, obwohl selbst der größte Nutzer Volga Dnepr Airlines einen Bedarf von bis zu 100 Exemplaren angemeldet hatte. Der Flughersteller hatte zuletzt selbst große Mühe, seine anderen Flieger zu bauen. Viele Teile kamen zuvor aus Russland, hinzu kommen finanzielle Schwierigkeiten. Im Sommer 2017 wurde das Unternehmen aufgelöst und drei Fabriken in Kiev und Kharkiv geschlossen. Seine Reste gingen im staatlichen Rüstungskonzern Ukroboronprom auf.

Und nun spricht Russland davon, die Produktion selbst wieder zu starten. Ein ranghoher Militär erklärte kürzlich, dass diese Frage aktuell erörtert werde. Und UAC-Vize Aleksey Rogozin meinte: «Zwei Drittel aller Ruslans wurden in Ulyanovsk [Russland, Anmerkung der Redaktion] hergestellt. Heute wird dort vor allem ihre Wartung durchgeführt. Wenn wir über die Wiederaufnahme der Produktion in einer neuen Form sprechen, so ist das eine äußerst schwierige, aber eine lösbare Aufgabe».

Fehlt es an Know-how?

Offenbar gibt es dabei konkrete Vorstellungen. Die neue An-124 soll eine völlig neue Avionik, ein neues Fahrwerk und neue Triebwerke bekommen.  «Sie wird auf der An-124 aufgebaut, eigentlich aber ein ganz neues Flugzeug sein», sagte Yury Sytni, Mitglied der Regierungskommission für Luftfahrtentwicklung. Deshalb werde die Neuversion auch unter neuem Namen auf den Markt gebracht.

In der Ukraine kritisiert man die Ankündigung. Russland habe gar nicht die nötigen technischen Kenntnisse. «Nur Antonov verfügt über das nötige technische Know-how, die nötigen Informationen zu Konstruktions- und Flugeigenschaften der An-124-100 sowie über wichtige Testdaten», erklärte das ukrainische Unternehmen gegenüber dem Fachportal Obozrevatel.

Erfinder verstorben

Vom Streit bekam einer nicht mehr viel mit: An-124-Chefdesigner Viktor Tolmachev ist am 7. Juni im Alter von 83 Jahren verstorben.

Erfahren Sie in der oben stehenden Bildergalerie mehr über die Antonov An-124.

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