Cockpit-Crew von Lufthansa: Die Gewerkschaft VC will höhere Vergütungen und bessere Arbeitsbedingungen.
Stille Verhandlungen haben nicht gefruchtet

Pilotengewerkschaft und Lufthansa wieder auf Konfrontationskurs

Fünf Monate lang verhandelten die Lufthansa und die Pilotengewerkschaft VC im Stillen miteinander. Gebracht hat es nicht viel.

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Eigentlich hatten sich Lufthansa und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) erst im September 2022 auf eine sofortige Gehaltserhöhung für die Piloten und vertrauliche Verhandlungen im sogenannten «geschlossenen Raum»geeinigt. Damit sollte ein Streik im gerade wiedererstarkten Luftverkehr unbedingt vermieden werden. Doch jetzt kriselt es wieder. Die Verhandlungen sind gescheitert.

Vertreter beider Seiten hatten sich zuvor mehrere Male wöchentlich mit dem Ziel getroffen, die in Jahrzehnten entstandenen Konflikte zwischen Piloten und Unternehmen aufzulösen. Dabei soll über alles geredet und verhandelt worden sein, auch über unternehmerische Themen, die die VC eigentlich nicht betrifft.

Kein Leak, kein Fortschritt

Die oberste Prämisse war, dass beide Seiten absolutes Stillschweigen vereinbaren und nichts nach außen dringt. Das bedeutete auch, dass die VC in der Zeit ihre Mitglieder nicht über den Verlauf der Gespräche informieren durfte. Zwar ist tatsächlich nichts nach außen gedrungen, zu einer Einigung ist es aber auch nicht gekommen.

Im Podcast der Gewerkschaft KTK On Air vom 1. April heißt es: «Verhandlungen mit dem Arbeitgeber, aber auch für ihn mit uns sind extrem zäh sind». Es sei nicht leicht, Lösungen zu finden und daran konnte auch der «geschlossene Raum» nichts ändern. Künftig will man nun wieder öffentlich weiter verhandeln.

Vergütung und Lebensumstände

Die Themen dabei sind vielfältig. Es geht um einen neuen Vergütungstarifvertrag (VTV) sowie einen neuen Manteltarifvertrag (MTV), der die Arbeitsbedingungen regelt. Beides hat für die VC eine gleich hohe Priorität.

Gerade was die Vergütung angeht, muss es Anpassungen geben, heißt es von der VC. Man schaue auf die Pilotengehälter in die USA. «Zwar ist das System dort ein anderes, aber die Zahlen sprechen für sich», heißt es im Podcast. Delta Air Lines hat sich mit der Gewerkschaft auf Gehaltssteigerungen von bis zu 34 Prozent in den kommenden vier Jahren geeinigt.

Null Runde beim MTV nicht akzeptabel

Auch gibt es aktuell Gespräche über die Bezahlung für Senior First Officer und First Officer. So soll auch hier die Vergütung steigen, da man heute damit rechnen könne, 17 Jahre zu benötigen, um zum Kapitän befördert zu werden. Früher seien es 12 Jahre gewesen.

Beim Manteltarifvertrag geht es um die Lebensumstände der Pilotinnen und Piloten. «Eine Nullrunde wie bei der letzten Verhandlungsrunde ist nicht mehr akzeptabel», so die VC im Podcast. Verhandelt wird unter anderem über Flugdienstzeiten, Ruhe- und Standbyzeiten, dienstfreie Tage sowie Dienstplanänderungen.

Streiks eine Option

Bis Ende Juni herrscht aufgrund des letzten Tarifabschlusses noch eine Friedenspflicht. Laut der Süddeutschen Zeitung sind viele Piloten sauer und schrecken auch vor Streiks nicht zurück. Diese könnten dann pünktlich zum Sommerreiseverkehr starten. Den ersten Großen seit 2017.

Der Grundkonflikt zwischen Konzern und Cockpitpersonal ist seit Jahren klar. Der Konzern gründet immer neue Flugbetriebe - wie zuletzt City Airlines- , in denen die Pilotinnen und Piloten zu anderen Konditionen eingestellt werden.

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