Die heikelste Phase beginnt: Der Boeing-777-Simulator wird vom Tieflader gehoben.
Lufthansa Aviation Training

Wie ein 15 Tonnen schwerer Simulator umzieht

Die Schweizer Filiale von Lufthansa Aviation Training zieht um - und mit ihr ihre Simulatoren. Der Umzug der millionenteuren Geräte ist eine knifflige Sache.

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Noch sind die Techniker von Lufthansa Aviation Training an der Arbeit. Sie prüfen ein letztes Mal, ob beim großen Umzug wirklich nichts kaputt ging. Kommende Woche kommt für sie die Stunde der Wahrheit. Dann testen die Experten der schweizerischen Luftfahrtbehörde Bazl den rund zehn Millionen Euro teueren Boeing-777-Flugsimulator.

Die Schweizer Filiale von Lufthansa Aviation Training zieht seit vergangenem Dezember um. Während die Verlegung der Möbel und Büroeinrichtungen vom alten Gebäude am Flughafen Zürich in den Zürcher Vorort Opfikon eine Routinesache war, brauchte es für die Verlegung der heiklen und teureren Gerätschaften genaueste Planung. «Wir haben die ersten Pläne vor drei Jahren gemacht», sagt David Birrer, Chef von Lufthansa Aviation Training Switzerland. Sie hätten jedoch mehrfach überarbeitet werden müssen.

Fahrt und Aus- und Einladen als Risiko

Den extremsten Einschnitt brachte die Covid-19-Pandemie. «Die Auswirkungen waren massiv», sagt Birrer. Man habe ab Mitte März Umzüge von mehreren Simulatoren geplant und auch bereits mit den Vorarbeiten begonnen. «Als sich die Krise verschärfte, wurde der Umzug aber gestoppt und das Gerät wieder in Betrieb gesetzt», so der Manager.

Anfang Juni ging es aber wieder weiter - mit dem wichtigsten Schritt. Dann wurde der größte Flugsimulator von Lufthansa Aviation Training Schweiz verlegt. Rund 15 Tonnen wiegt das Gerät, in dem Piloten für die Boeing 777 geschult werden. Ausbau am alten Ort, Umladen auf einen Schwertransporter, rund 2,5 Kilometer Fahrt zum neuen Ort, Ausladen und Einbau in die neue Halle - das alles barg Risiken. «Das Aus- und Einbringen, sowie der Transport mit dem Unfallrisiko des Straßenverkehrs gehörten zu den heiklen Phasen», so Birrer.

Simulator war versichert

Nichts anhaben konnte dem 777-Simulator der Regen, der in der Nacht des Umzuges vom Himmel fiel. «Der Simulator war in wasserdichte Folie eingeschweißt und war dadurch vor den meisten Schäden geschützt», sagt Manfred Saur, zuständig für den Umzug der Simulatoren. Dennoch ist der Transport nicht ungefährlich. Das Sichtsystem, statische elektronische Geräte und Glasfaserkabel sind besonders heikel und könnten dabei beschädigt werden.

Zwar ist das Gerät versichert. Aber Lufthansa Aviation Training könnte über viele Wochen keine Pilotinnen und Piloten mehr ausbilden. Das würde Kosten verursachen.

Spezialisten aus den Niederlanden

Damit das gar nicht erst passiert, stellte das Unternehmen die Profis des Spezialtransportunternehmens Van der Vlist an. Die Niederländer sind spezialisiert auf Umzüge von Flugsimulatoren. Ihre Meisterprüfung kam, als sie den 777-Trainer am neuen Standort Lufthansa Aviation Training in Opfikon in die Halle platzierten.

Mit zwei Kränen wurde das tonnenschwere Teil von der abschüssigen Straße in der Industriezone von Opfikon zuerst in die Höhe gehoben und danach sachte auf Rollen gesenkt, die auf langen Hölzern von der Straße in die Halle ragten. Mit den Rollen wurden später die 15 Tonnen langsam in die Halle geschoben.

Und wieder von vorne

Immer wieder prüften die Experten von Van der Vlist den Fortschritt mit bloßem Auge. Hightech brauchten sie in dieser Phase nicht. Vielmehr war vieles Handarbeit und jahrelanger Erfahrung zu verdanken.

Inzwischen wurde der Simulator wieder zusammengebaut und geprüft. Nachdem die Experten des Bundesamtes für Zivilluftfahrt ihn abgenommen haben, beginnen am 24. Juli schon wieder die Trainings für 777-Piloten. Und die Experten von Lufthansa Aviation Training und Van der Vlist sind bereits wieder an der Arbeit. Ende Juni wurde auch der A220-Simulator verlegt, bis Ende dieses Jahres soll der A340-Simulator folgen.

In der oben stehenden Bildergalerie mit Video sehen Sie Bilder vom Simulator-Umzug.

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