Ola Hansson und Cirrus SR-20 von Lufthansa Aviation Training: «Früher war Pilot der Traumberuf».

Ola Hansson und Cirrus SR-20 von Lufthansa Aviation Training: «Früher war Pilot der Traumberuf».

Lufthansa Aviation Training/Montage aeroTELEGRAPH

Es fehlen Piloten und Fluglehrer

«Jeder fliegt, der eine Lizenz hat»

Lufthansa Aviation Training sucht nicht nur händeringend nach Piloten. Auch Instruktoren sind aktuell Mangelware, sagt Chef Ola Hansson.

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Wenn Ola Hansson auf die Boeing 777 zu sprechen kommt, dann strahlen seine Augen. «Das ist schon ein tolles Flugzeug. Eine richtige Schönheit», sagt der gebürtige Schwede, der neben anderen Fremdsprachen auch fließend Deutsch spricht. Für Swiss fliegt er als Flugkapitän vier bis fünf Mal pro Quartal mit der Triple-Seven nach Übersee. «Das ist ein herrlicher Job.»

Meistens sitzt Hansson aber nicht im Cockpit, sondern widmet sich seinem Hauptberuf. Er ist Chef von Lufthansa Aviation Training und damit verantwortlich für die Rekrutierung und Ausbildung von neuen Flugbegleitern und Piloten der Gruppe sowie Trainings für externe Kunden. Und da hat der Manager momentan ein großes Problem. «Wir suchen händeringend Piloten», sagt er.

Hart umkämpfte Talente

Nicht nur die Lufthansa-Gruppe sei jedoch auf der Suche, sondern fast alle Airlines der Welt, erzählt Hansson. Boeing schätzt, dass in den kommenden 20 Jahren weltweit 790.000 neue Piloten gebraucht werden. Alleine in Europa beträgt der Bedarf 146.000. «Wir fischen dabei alle im gleichen Teich.» Entsprechend umkämpft sind die Talente.

«Wir erhalten zwar gute Bewerbungen», erzählt Hansson. «Aber wir bekommen noch nicht die Anzahl, die wir gerne hätten.» Nicht nur die steigende Konkurrenz durch Fluglinien aus anderen Weltregionen macht Lufthansa Aviation Training zu schaffen, sondern auch eine Wandlung des Berufsimages. «Früher war Pilot der Traumberuf», sagt Hansson. Heute sei es nur noch ein Traumberuf von vielen.

Groundings schrecken ab

Zudem spüre man, dass Lufthansa mehrere Jahre lang keine Piloten mehr angeheuert habe. «Das versunsichert viele.» Das ist nicht alles. Die Groundings diverser europäischer Fluggesellschaften schrecken viele Anwärter ab. «Unsere Branche bietet vielleicht nicht die gleiche Sicherheit wie anderswo. Sie ist sehr zyklisch», gibt Hansson zu.

Immerhin da sieht er Lufthansa Aviation Training im Vorteil. «Wir sind bei der Auswahl der Kandidaten streng. Dafür kann der, der seine Ausbildung abschließt, damit rechnen, auch für uns zu fliegen», so Hansson. Rund 500 junge Männer und Frauen bildet die Pilotenschmiede von Lufthansa jedes Jahr aus. Gerne würde er noch mehr von ihnen anlehren. «Aber mehr als 500 schaffen wir momentan einfach nicht. Unsere Ressourcen sind beschränkt und ein Ausbau braucht ein bis zwei Jahre Zeit.»

Es fehlen Instruktoren

Der Pilotenmangel zeigt sich jedoch nicht nur bei den Anwärtern. Es fehlt auch an Ausbildern. «Unsere eigene Flugschule in den USA und auch unsere amerikanische Partnerschule klagen über einen Mangel an Instruktoren», sagt Hansson. Der Luftfahrtboom führe dazu, dass in den USA «jeder fliegt, der eine Lizenz hat».

Für die ausgeschriebenen Jobs als Fluglehrer bekäme man derzeit nicht einmal mehr schlechte Bewerbungen. «Es kommen schlicht keine Bewerbungen rein.» Damit nimmt ein Teufelskreis seinen Lauf. Denn wenn Lehrer fehlen, können auch keine Schüler ausgebildet werden. «Aber hier sind wir mit neuen Modellen und Partnerschaften dran», sagt Hansson.

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