Boeing 737 Max von Bonza: Bleibt am Boden.

777 PartnersKlage gegen Bonza-Investorin: «regelrechtes Schneeballsystem»

Bonza- und Ex-Flair-Investor sowie Hertha-BSC-Eigner wurde verklagt. Der Vorwurf einer Geschäftspartnerin: 777 Partners würde mit Millionen-Summen «bestenfalls ein gigantisches Hütchenspiel» betreiben.

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Josh Wander und Steven W. Pasko sind Investoren. Und besonders gerne stecken sie Geld in Fußballklubs. So haben sie in den vergangenen Jahren 70 Prozent des brasilianischen Traditionsvereins CR Vasco da Gama gekauft, die Mehrheit der Profifußballabteilung des Berliner Zweitligisten Hertha BSC sowie Anteile an Genoa CFC, Standard Lüttich, Red Star FC, Melbourne Victory und FC Sevilla. Aktuell möchten sie beim britischen Premier-League-Verein Everton einsteigen.

Doch Wander und Pasko investieren mit ihrem in Miami sitzenden Finanzunternehmen 777 Partners nicht nur im Sport. Sie sind auch in der Luftfahrt aktiv. Die Amerikaner halten Anteile an der dänischen Flexflight und der australischen Bonza, die kürzlich den Betrieb einstellen musste. Und sie waren bis vor ein paar Tagen Aktionäre bei der kanadischen Flair. Darüber hinaus sind sie an Luftfahrt-IT- und Leasingfirmen beteiligt.

Sicherheiten waren bereits anderweitig verpfändet

Dabei richten sie mit großer Kelle an. Für ihre beiden Airline-Beteiligungen haben sie vor drei Jahren im großen Stil neue Flugzeuge bestellt. 68 Exemplare der 737 Max sicherte sich 777 Partners bei Boeing, wovon 38 bisher ausgeliefert wurden. Die übrigen 30 finden sich aktuell aber nicht in Boeings Büchern - womöglich hat der Hersteller die Bestellung als unsicher eingestuft. Ob die Flieger je ausgeliefert werden, ist mehr als fraglich.

Denn die Kritik an 777 Partners häuft sich. Vergangene Woche hat das Londoner Finanzhaus Leadenhall Capital Partners Klage eingereicht. Es hat den Amerikanern Kredite von mehr als 600 Millionen Dollar gewährt. Doch bei einer Überprüfung sei herausgekommen, dass rund 350 Millionen an Vermögenswerten, die als Sicherheiten für die Darlehen dienen sollen, entweder nicht unter der Kontrolle von 777 Partners standen oder bereits anderweitig verpfändet wurden.

Leasingraten wurden nicht bezahlt

Das ist strafbar. Leadenhall erhebt daher in der Klage heftige Vorwürfe. Wander und Pasko würden «bestenfalls ein gigantisches Hütchenspiel» betreiben, schreibt das Unternehmen und verweist damit auf einen von Banden betriebenen Trickbetrug, der zum Schein als einfaches Geschicklichkeitsspiel präsentiert wird, mit dem Nichtsahnende ausgenommen werden. Und mehr: Schlimmstenfalls handle es sich um «ein regelrechtes Schneeballsystem», wie die Zeitung New York Times aus dem Dokument zitiert.

Die Finanzen von 777 Partners werden in der Branche seit Längerem kritisch betrachtet. Vergangenes Jahr hatte Flair Airlines Probleme, weil vier Boeing 737 Max von Leasingfirmen wegen nicht bezahlter Leasingraten zurückgerufen wurden. Diese führen bis heute einen Rechtsstreit mit 777 Partners, weil sie auf Rechnungen von 30 Millionen Dollar sitzen blieben, wie die Zeitung The Guardian herausfand.

Immer wieder blieben Zahlungen aus

Und jetzt wurde bekannt, dass 777 Partners bei Bonza für die Zahlung der Leasingraten zuständig war, wie das Portal Australian Aviation schreibt. Das Ende der australischen Billigairline begann damit, dass Leasingfirmen Flieger zurückholten, weil Rechnungen unbezahlt blieben.

Auch anderswo fehlt Geld. So klagte der ehemalige Besitzer von Standard Lüttich gegen 777 Partners, weil die Amerikanern ihm den Kaufbetrag für den Klub nicht vollständig überwiesen haben. Zudem soll auch nichts in den Verein investiert worden sein.

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