Letzte Aktualisierung: um 15:00 Uhr

777 Partners

Neue Hertha-Investoren kaufen auch Airlines und Boeing 737 Max

777 Partners ist neuer Mehrheitseigner von Hertha BSC. Doch die amerikanische Finanzfirma investiert nicht nur in Fußballklubs, sondern auch groß in Airlines und Flugzeuge.

«Wir sind nicht hier, um Traditionen zu ändern. Wir sind hier, um sie zu respektieren und gleichzeitig dabei zu helfen, die nächsten Seiten in der glorreichen Geschichte dieses Clubs zu schreiben.» Mit diesen Worten wandte sich Josh Wander im August an die Fans des Traditionsvereins CR Vasco da Gama, der einst Heimat das legendären Romário war. Die kulturelle Identität, die Trikots, die Hymne, die Fahnen, die Schilder – all das werde erhalten bleiben, beruhigte der Amerikaner.

Wander hatte zuvor mit seinem Geschäftspartner Steven W. Pasko und ihrem gemeinsamen Finanzunternehmen 777 Partners 70 Prozent des brasilianischen Fußballklubs gekauft und so für Unruhe gesorgt. Das ist allerdings nichts Neues für die beiden. Denn sie kaufen Sportvereine wie andere Menschen Unterwäsche. Diese Woche übernahmen sie von Lars Windhorst die Mehrheit der Profifußballabteilung des Berliner Bundesligisten Hertha BSC. Zuvor sind sie beim Genoa CFC, bei Standard Lüttich, beim französischen Red Star FC, bei Melbourne Victory und beim FC Sevilla eingestiegen.

68 Boeing 737 Max bestellt

Doch Wander und Piasko kaufen mit ihrer in Miami sitzenden 777 Partners nicht nur Sportvereine. Sie investieren auch groß in Fluggesellschaften. Sie sind an der dänischen Flexflight, an der kanadischen Flair und der australischen Bonza beteiligt. Zudem besitzen sie Anteile an den auf Luftfahrt spezialisierten IT-Unternehmen Worldticket Solutions, Aero CRs und Air Black Box oder der kleinen Leasinggesellschaft 347 Green.

Und die Amerikaner kaufen auch im großen Stil Boeing 737 Max. 68 Exemplare des Kurz- und Mittelstreckenfliegers stehen für 777 Partners in den Orderbüchern des Herstellers. Hinzu kommen Optionen. Die Flugzeuge verleast das Unternehmen nachher an die Beteiligungen.

In sieben Jahren auf drei Milliarden

Wander und der deutlich ältere Pasko schufen 777 Partners im Jahr 2015. Sie kauften damals ihrem Arbeitgeber einen spezialisierten Versicherer ab. Sie bauten ihn über die Jahre durch Übernahmen immer weiter aus und machten ihn zu einem Konglomerat, das heute Beteiligungen im Wert von drei Milliarden Dollar besitzt. Die Gruppe beschäftigt nach eigenen Angaben 2000 Mitarbeitende.