Letzte Aktualisierung: um 8:44 Uhr

Nach Unfall

Kenya Airways setzt Laboraffen auf No-Fly-List

Bei einem Autounfall entkamen in den USA mehrere Affen, die für medizinische Tests vorgesehen waren. Kenya Airways, die sie transportiert hatte, hat den Vertrag für die Flüge der Tiere nicht verlängert

Der Autounfall passierte Tausende von Kilometer entfernt – und hatte dennoch Folgen. Auf dem Weg vom New Yorker Flughafen JFK nach Pennsylvania bauten ein Kipplaster und ein Traktor am 21. Januar einen Unfall. Geladen hatte der LKW Javaneraffen, die auf dem Weg in eine Quarantäneeinrichtung waren. Zuvor waren sie mit einem Flugzeug von Kenya Airways aus Mauritius gekommen.

In Südostasien sind sie fast omnipräsent. Javaneraffen oder auch Langschwanzmakaken sind teilweise so zutraulich, dass sie mit Menschen ganz normal interagieren. Doch die Nähe zum Menschen ist es, was vielen von ihnen ein weniger schönes Schicksal beschert. Weil ihre DNA der von Menschen stark ähnelt, werden die Primaten gerne für Tierversuche eingesetzt. Und das war auch das Schicksal der Affen, die in den Unfall verwickelt waren.

Kenya Airways verlängert den Vertrag nicht

Sie flohen und musste von der Polizei und Spezialisten eingefangen und schließlich eingeschläfert werden. Eine Frau, die mit einem der Tiere in Kontakt gekommen war, entwickelte Erkältungssymptome und steht seither unter Beobachtung der Infektionsschutzbehörde CDC. Denn: Die Tierschutzorganisation Peta warnt, dass die Tiere auch Krankheiten in sich tragen können, die für Menschen ansteckend sind.

Peta kritisiert zudem die Bedingungen, unter denen die Affen in den Labors gehalten werden. Sie seien wie auch Menschen Familientiere und bräuchten Nähe. Das sei nicht gegeben.

Transport birgt laut Peta Gefahren

Bei Kenya Airways hat man von dem Unfall erfahren. Und der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Joseph wandte sich in der Folge per E-Mail an Peta, um zu erklären, wie schockiert er von dem Vorfall sei, berichtet das Portal Africanews. Man werde die Laboraffen nicht mehr transportieren. «Wir werden den Vertrag, der Ende Februar ausläuft, nicht verlängern», so Joseph. Mit welcher Firma der Vertrag lief, erklärte er nicht.

Peta lobt die Fluggesellschaft. «Die Entscheidung von Kenya Airways ist für uns alle wichtig, denn der weltweite Transport von Affen birgt auch die Gefahr, dass neue Infektionskrankheiten auftreten.» Die Affen würden teils aus der Wildnis geholt und erst am Zielort auf mögliche hochansteckende Krankheiten untersucht, so die Organisation zur Zeitung Washington Post.