Airbus-A220-Montage in Mobile in den USA: Die Produktionsrate ist noch niedrig.
Kauf von 100 Boeing 737 Max

Was Southwest am Airbus A220 störte

Die amerikanische Billigairline zog die Boeing 737 Max 7 dem Airbus A220 vor. Das lag nicht nur am Preis. Southwest Airlines hatte auch eine Befürchtung mit Blick auf Airbus.

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Es war die größte und spannendste Flugzeug-Bestellung seit langer Zeit. Ende März verkündete Southwest Airlines die Bestellung von 100 Boeing 737 Max 7. Zudem wandelte die größte Billigairline der Welt Aufträge für 70 Boeing 737 Max 8 in solche für Boeing 737 Max 7 um. Darüber hinaus sicherte sich Southwest Optionen für weitere 155 Max 7 oder Max 8.

Der Airbus A220, den Southwest als Alternative zur Boeing Max 7 in Augenschein genommen hatte, kam trotz guter wirtschaftlicher Kennzahlen nicht zum Zuge. In der Debatte darüber, warum die Fluggesellschaft sich für die krisengeplagte 737 Max und nicht für den A220 entschieden hat, spielten drei Argumente die Hauptrolle.

Southwest will wirklich viele Flieger

Erstens hält die Fluglinie mit ihrer Boeing-737-Einheitsflotte die Kosten niedrig, etwa bei der Wartung und der Pilotenausbildung. Zweitens hat Boeing üppige Rabatte gewährt, um den Stammkunden zu halten. In der Branche spricht man von 60 Prozent und mehr. Doch es gibt auch noch ein drittes Argument.

Anfang Mai besuchten Analysten der Bank JP Morgan die Geschäftsführung von Southwest und sprachen mit den Managern auch über die Entscheidung zugunsten der 737 Max 7 und gegen den A220. «Die Quintessenz ist, abgesehen von den attraktiven Stückpreisen, dass Boeing in den kommenden Jahren einfach mehr Max-7-Flugzeuge ausliefern kann, um Southwests Flottenambitionen zu erfüllen», halten die Analysten in einem Papier fest.

Blick auf die Produktionsraten

Anders formuliert: Southwest fürchtete, dass Airbus nicht ausreichend schnell ausreichend viele A220 liefern kann. Die Produktionsrate liegt derzeit Corona-bedingt bei nur fünf Flugzeugen pro Monat. Vor der Pandemie hatte der Hersteller geplant, in Mirabel in Kanada den Ausstoß Rate auf zehn Flieger monatlich zu erhöhen und in Mobile in den USA auf vier pro Monat.

Zum Vergleich: Boeing plant, die Produktion der 737 Max in allen Varianten Anfang 2022 auf 31 Flugzeuge pro Monat hochzuschrauben und dann der Nachfrage entsprechend weiter zu erhöhen. Ob die aktuellen Elektrik-Probleme des Modells auf diese Ziele Auswirkungen haben werden, ist aktuell noch nicht klar.

Southwest wartet auf 737-Max-Nachfolger

Hätte Southwest - Umwandlung und Optionen gar nicht mitgerechnet - 100 A220 bestellt statt 100 Boeing 737 Max, wäre sie auf einen Schlag größter Kunde des Airbus-Jets geworden. der europäische Flugzeugbauer hält derzeit knapp 600 offene A220-Orders. Mit Aufträgen für 70 der Jets ist Jetblue noch größter Kunde, bald könnte es Breeze Airways sein mit dann 80.

Nach der Entscheidung gegen den Airbus A220 wird Southwest nun auf absehbare Zeit weiterhin ein reiner 737-Betreiber bleiben. Das Management der Airline machte gegenüber den Analysten deutlich, dass sich dies erst ändern soll, wenn Boeing einen Nachfolger für die 737 Max präsentiert. Wann das geschehen wird, steht noch in den Sternen.

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