Boeing 737 Max 7 von Southwest Airlines: Gibt es bisher nur am Computer.

A220 oder 737 Max 7Airbus und Boeing kämpfen um Riesenorder von Southwest

Um Hunderte Boeing 737-700 abzulösen, wird Southwest eine riesige Order platzieren. Bei Verhandlungen mit Boeing und Airbus ist der Billigflieger in einer komfortablen Lage.

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Southwest Airlines hat rund 730 Flugzeuge. Damit ist die Flotte des Billigfliegers größer als die der gesamten Lufthansa-Gruppen. Für die Flugzeughersteller sind die Amerikaner daher einer der sprichwörtlich dicken Fische, die sie besonders gerne an der Angel hätten. Der Erfolg dabei war bisher allerdings sehr einseitig.

Denn für Southwest war es stets von zentraler Bedeutung, die Kosten durch eine Einheitsflotte niedrig zu halten. Und so fliegt die Billigairline nur mit Boeing 737. Dass selbst ein reiner Boeing-Betreiber gelegentlich laut darüber nachdenkt, künftig auch bei Airbus einzukaufen, hilft bei den Preisverhandlungen. Ryanair macht dies seit Jahren so. Dass Southwest 2019 öffentlich mit dem Airbus A220 liebäugelte, war daher keine riesige Überraschung.

Boeing 737 Max 7 vs. Airbus A220-300

Mit den Boeing-737-Max-Abstürzen und dem folgenden Grounding haben sich die Vorzeichen allerdings geändert. Und im Oktober 2020 sagte Southwest-Chef Gerry Kelly erneut, dass der A220 bei seiner Fluggesellschaft im Rennen sei. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise erklärte Kelly: «Wenn es jemals ein Szenario für uns gäbe, einen Wechsel des Flugzeugtyps in Erwägung zu ziehen, dann jetzt, weil wir nicht verzweifelt an einem Wachstum der Fluggesellschaft interessiert sind.»

Es geht dabei um die Nachfolge von Boeing 737-700, die rund zwei Drittel der Flotte von Southwest ausmachen. Viele davon müssen in den nächsten fünf bis zehn Jahren ausgewechselt werden. Als Nachfolger schwankt die Fluggesellschaft zwischen Boeing 737 Max 7 und Airbus A220-300. Southwest hat bereits 30 Boeing 737 Max 7 geordert, aber angesichts von rund 480 Boeing 737-700 ist das eine verschwindend kleine Stückzahl. Das bedeutet: Entweder Boeing oder Airbus winkt hier eine riesige Order.

Wie viel Rabatt kann Boeing sich erlauben?

Für den Boeing-Flieger spricht dabei weiterhin die Einheitlichkeit der Flotte. Der Airbus A220-300 dagegen kann laut den Analysten von Air Insight 6 bis 8 Prozent günstiger betrieben werden. Dieses Argument könnte Southwest nutzen, um den Kaufpreis von 737 Max 7 bei Boeing zu drücken - laut der Analyse so weit, dass der Deal für Boeing wirtschaftlich kaum noch attraktiv wäre.

Was tut der amerikanische Flugzeugbauer also? Entweder er gewährt einen Rabatt, den er sich in der angespannten wirtschaftlichen Situation eigentlich gar nicht leisten kann. Oder er nimmt hin, dass Airbus in die Flotte eines großen Boeing-Betreibers eindringt.

Boeing kann kaum noch Druck machen

Dabei hat sich noch etwas geändert. Schwankten amerikanische Fluglinien früher zwischen einem Modell von Boeing und einem der Bombardier C-Series, scheute Boeing nicht davor zurück, Druck zu machen mit seinem Größenvorteil gegenüber dem kanadischen Hersteller. Seit Airbus die C-Series gekauft und in A220 umbenannt hat, funktioniert das nicht mehr.

Denn Boeing steht mit Airbus nun einem Konkurrenten auf Augenhöhe gegenüber. Zudem hat die Kombination aus 737-Max-Krise, Corona-Krise und gescheiterter Embraer-Übernahme Boeing geschwächt. Der europäische Flugzeugbauer könnte es sich derzeit wohl eher erlauben, Rabatte zu gewähren, um mit Southwest einen neuen Kunden zu gewinnen.

A220 «mit Stolz in den USA gebaut»

Außerdem baut Airbus den A220 mittlerweile auch in Mobile im amerikanischen Bundesstaat Alabama. Das Argument, amerikanische Arbeitsplätze würden wegfallen, wenn Southwest bei Airbus einkauft, zieht damit nicht mehr. Dass die durchaus Bedeutung hat, zeigte erst diese Woche die Präsentation der A220-Kabine von Jetblue. Auf der Webseite, auf der die Airline den Passagieren die Vorzüge des A220 vorstellt, steht vor allen Punkten: «Proudly built in the USA» (Mit Stolz in den USA gebaut).

Bedeutet das, dass Southwest sich für den A220 entscheiden wird? Nicht zwingend. Zuerst einmal wird die Fluglinie sicher die Reaktion der Passagiere auf die Rückkehr ihrer Boeing 737 Max 8 in den Betrieb abwarten. Und dann befindet sie sich in einer sehr komfortablen Position, um mit beiden Herstellern hart über eine große Order zu verhandeln.

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