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Air France-KLM

Niederlande kauften Aktien für 640 Millionen Euro

Es ist ein außergewöhnlicher Vorgang: Die Niederlande haben in fünf Tagen 54 Millionen Aktien von Air France-KLM gekauft, um mehr Macht bei der Gruppe zu haben.

An der Börse war der Februar für Air France-KLM ein ruhiger Monat. Zwischen 1,6 und 3,0 Millionen Aktien wechselten jeweils täglich den Besitzer. Der Kurse dümpelte zwischen 10,30 und 11,00 Euro. Das änderte sich am 20. Februar. Plötzlich schnellten die Handelsvolumen empor – auf bis zu 16,9 Millionen Aktien an einem Tag, der Kurs kletterte auf fast 13 Euro.

Inzwischen ist klar, was dahinter steckte. Am 20. Februar begann die Regierung der Niederlande, Aktien von Air France-KLM an der Börse zu kaufen. Mehr als 54 Millionen Papiere erstand sie in nur fünf Tagen. Der Kaufpreis beträgt mehr als 640 Millionen Euro.

Niederlande wollen mit Air France weitermachen

Wie am Dienstagabend (26. Februar) bekannt geworden war, halten die Niederlande inzwischen einen Anteil von 12,68 Prozent an Air France-KLM. Der außergewöhnliche Vorgang zeigt, dass die Ehe zwischen Air France und KLM in einer Krise steckt. Mit dem Erwerb von Anteilen habe man nun «formalen Einfluss auf höchster Ebene erlangt», heißt es vom Finanzministerium in den Haag. «Dafür ist eine direkte Beteiligung erforderlich», so Finanzminister Wopke Hoekstra in einer Mitteilung.

Zugleich hält die Regierung aber fest: Die Niederlande «glauben an die Zusammenarbeit zwischen Air France und KLM und an eine strategische Partnerschaft mit Frankreich in Bezug auf diese Fluggesellschaft».