SAA-Europa-Chef Bentele: «Einige A340 werden ausgemustert.»
South African Airways

«Frankfurt und München sind nicht in Gefahr»

Die südafrikanische Fluglinie will mit finanzieller Hilfe des Staates den Turnaround schaffen. Europa-Chef Michael Bentele erklärt, wie South African Airways umbaut.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätemechaniker (m/w/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Dornier 328

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Gut geht es South African Airways SAA wahrlich nicht. Seit 2011 hat die Fluggesellschaft keinen Gewinn mehr gemacht. Im Geschäftsjahr 2017, das mit Ende März 2017 endete, flog sie einen Verlust von 5,67 Milliarden Rand ein, umgerechnet knapp 389 Millionen Euro. Ende April 2018 erklärte Vorstandsvorsitzender Vuyani Jarana, dass man eine Kapitalspritze von 5 Milliarden Rand brauche, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Trotz dieser schwierigen Lage ist Europachef Michael Bentele für die Zukunft positiv gestimmt . «Wir haben jetzt ein stabiles Führungsteam», lobt der SAA-Manager im Gespräch mit aeroTELEGRAPH. «Das war in den vergangenen Jahren nicht immer so. Es gab viele Wechsel und Führungskräfte in Interimspositionen.» Airline-Chef Jarana ist seit November 2017 im Amt und mit einem Fünfjahres-Turnaround-Plan angetreten.

Mango betreibt nun Boeing 737-800 von SAA

«Wir hatten auch in der Vergangenheit Umstrukturierungspläne, aber es wurde wenig umgesetzt», so Bentele. Als Beispiel nennt er die zwei täglichen Flüge Johannesburg - London, welche die Fluggesellschaft bis April noch anbot. «Wir haben schon seit Jahren darüber geredet, dass der zweite London-Flug defizitär ist», sagt der Europachef. «Der neue Chef hat ihn direkt gestrichen.» Nun fliegt South African Airways nur noch einmal pro Tag. «Er drückt bei der Umsetzung richtig aufs Tempo», so Bentele über seinen Chef.

Ein wichtiger Teil des Turnaround-Planes ist in Südafrika die Umschichtung auf die Billigtochter Mango. «Vier Boeing 737-800 werden seit März nicht mehr von South African Airways, sondern von Mango betrieben, die deutlich niedrigere operative Kosten hat», sagt Bentele. SAA betreibe nun, abgesehen von drei Boeing-737-Frachtern, eine reine Airbus-Flotte.

Deutschland läuft gut

«50 Prozent der rund 500 wöchentlichen Flüge von Johannesburg nach Kapstadt und Durban wurden an Mango übertragen, hauptsächlich zur Tagesmitte», sagt der Deutsche. Die Tagesrandverbindungen mit Anschluss an die Langstrecken würden dagegen weiterhin von SAA selber bedient. Auch auf anderen Routen soll Mango SAA entlasten.

Auf der Langstrecke wurde bisher lediglich der eine Flug nach London gestrichen. Kein Abbau droht laut Bentele den beiden Deutschland-Routen mit je einem täglichen Flug nach Johannesburg. «Frankfurt und München sind derzeit nicht in Gefahr, die laufen gut.» Seit Mitte April setzt die Fluggesellschaft ab München einen zweistrahligen Airbus A330-200 ein, während von Frankfurt aus noch ein vierstrahliger A340-600 abhebt.

Interlining mit Eurowings läuft an

Mit Blick auf die Flotte sagt Bentele: «Einige A340 werden sukzessive ausgemustert, wenn die Leasingverträge auslaufen.» Im Jahr 2018 werde man aber sicher noch mit A340-600 von Frankfurt fliegen. «Das ist unser größter Flieger mit 317 Plätzen und wir können ihn auf dieser Strecke gut füllen.» Die neuesten Jets in der Flotte sind fünf A330-300, die Ende 2016 sowie 2017 an SAA geliefert wurden. «Die fliegen nun auf Routen, auf denen wir großen Wettbewerb haben, wie zum Beispiel nach London und nach Nordamerika.»

In Europa setzt die südafrikanische Fluggesellschaft auch auf ein Interlining-Abkommen mit Eurowings. Dies sei auf die Zukunft ausgerichtet, müsse sich noch einspielen und bekannt werden, so Bentele. «Ein gutes Beispiel ist aber etwa die Strecke Stuttgart – London.» Diese habe Lufthansa früher bedient, dann aber eingestellt. «Und durch das Interlining mit Eurowings können wir das heute wieder anbieten.»

Mehr Geld nötig für Turnaround

Die 5 Milliarden Rand hat die Regierung Südafrikas South African Airways mittlerweile übrigens zugesagt, wie Jarana gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte. Ruhe ist trotzdem nicht eingekehrt. Gemäß Medienberichten hat der Chef schon Bedarf für weitere 21,7 Milliarden Rand für die nächsten drei Jahre angemeldet. Das Parlament streitet über die Finanzhilfen für die staatliche Airline. Und am Donnerstag (24. Mai) groundete dann auch noch die Luftfahrtbehörde die Regionalairline SA Express, die eng ins SAA-Netz integriert ist.

South African Airways versprach sofort Hilfe, unter anderem zusammen mit Mango. Der Minister für Staatsunternehmen, Pravin Gordhan, soll derweil bei einer Pressekonferenz ins Spiel gebracht haben, SAA, SA Express und Mango zusammenzuschließen. Ein Plan, der übrigens auch schon beim SA-Express-Grounding 2016 ein Thema war.

Mehr zum Thema

Vuyani Jarana: Der Manager hat eine große Aufgabe vor sich.

South African will mit neuem Chef Wende schaffen

Boeing 737-800 von Mango Airlines in Johannesburg: Kehrt die Airline zurück?

Mango Airlines will nach vier Jahren am Boden neu starten

Airbus A340 von Swiss: Muss ab Johannesburg zwischenlanden.

Lufthansa und Swiss müssen auf Flügen ab Johannesburg Tankstopp einlegen

Flieger von SA Express über Kapstadt (Montage): Bald wieder Realität?

SA Express soll von den Toten zurückkehren

Video

Airbus A320 Neo von Marabu bei der Landung: Er hüpfte einmal.
Ein Airbus A320 Neo der Condor-Schwester landete sichtbar hart auf Madeira. Das Flugzeug konnte zwar nach Nürnberg zurückkehren, muss aber noch einmal überprüft werden.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Airbus A321 XLR von Qantas: Hat seine lange Reise gestartet
Die australische Fluggesellschaft hat ihren ersten Airbus A321 XLR übernommen. Und sie bringt ihn mit einem Flug in ihre Heimat, der gleich für einen neuen Rekord sorgt. Qantas will mit dem neuen Modell neue Strecken eröffnen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg