Letzte Aktualisierung: um 18:55 Uhr

Verluste stoppen

South African will mit neuem Chef Wende schaffen

Die südafrikanische Nationalairline hat einen neuen Chef, der in der Wirtschaft hoch angesehen und keine politische Ernennung ist. Vuyani Jarana wird zugetraut, South African Airways endlich zu sanieren.

Vuyani Jarana ist ein erfolgreicher Manager. Für den südafrikanischen Telekommunikationskonzern Vodacom führte er in den letzten Jahren diverse Töchter von den roten in die schwarzen Zahlen. Nun steht dem 46-Jährigen aus der Kleinstadt Mthatha seine größte Aufgabe bevor. Die Regierung hat ihn Anfang August zum neuen Chef von South African Airways ernannt.

Jarana ist der fünfte Vorstandsvorsitzende seit 2013. Allen seinen Vorgängern gelang es nicht, die Nationalairline zu sanieren. Dem neuen starken Mann wird dies zugetraut, weil er keine politische Ernennung ist, sondern sich als Turnaround-Spezialist in der südafrikanischen Geschäftswelt einen Namen gemacht hat. Er tritt seinen Job an, sobald als Vodacom ihn freigegeben hat.

Schulden übernommen

Der neue starke Mann an der Spitze von South African Airways muss die Kosten senken, die Einnahmen erhöhen und das Unternehmen strategisch neu aufstellen. Im laufenden Jahr wird erneut mit einem massiven Verlust von rund 853 Millionen Rand gerechnet. Ein erster Schritt wurde in der Gesundung bereits gemacht. Das Management kürzte sich den Lohn ab September um 5 Prozent. Ferner müssen Stellen gestrichen, unprofitable Routen eingestellt und neue Verträge mit Zulieferern ausgearbeitet werden.

Ohne Hilfe des Staates geht es allerdings nicht. Die Regierung musste dieser Tage mehr als 2,2 Milliarden Rand (140 Millionen Euro) an Schulden übernehmen, welche die Fluglinie nicht mehr zurückzahlen konnte. Für den Rest der fälligen Kredite konnte sie einen Zahlungsaufschub erwirken, gelöst ist das Problem damit aber nicht. Über die kommenden drei Jahre beträgt der Kapitalbedarf rund 13 Milliarden Rand.

Gewinne ab 2020?

Der Staat hat bereits angekündigt, South African Airways mit einer Kapitalspritze helfen zu wollen. Ausmaß, Form und Bedingungen stehen aber noch nicht fest. Ab 2020 soll die Nationalairline dann wieder Gewinne erwirtschaften. Seit einiger Zeit fliegt sie nur noch dank einer staatlichen Garantie.