Es war keine Bestellung. Und auch keine Absichtserklärung, wie man sie aus der Luftfahrt kennt. Niemand nannte Zahlen. Bei der Farnborough Airshow im Juli sagte Cargolux-Chef Richard Forson nur: «Der 777-8-Frachter ist die bevorzugte Lösung für den Ersatz unserer 747-400 und Cargolux freut sich auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Boeing.»
Einerseits war das weniger konkret als erwartet. Anderseits war es doch eine wichtige Ansage. Denn mit ihr wurde klar, dass Cargolux Boeing treu bleibt und nicht umsteigt auf den Airbus A350 F. Den neuen Airbus-Frachter hatte die Frachtfluggesellschaft aus Luxemburg schon früh befürwortet sich genau angesehen - aber dann doch nicht gewählt.
Cargolux gesellt sich zu Lufthansa und Qatar
Jetzt zurrt Cargolux ihr Geschäft mit dem amerikanischen Flugzeugbauer detailliert und offiziell fest. Am Mittwochnachmittag (12. Oktober) teilten die Airline und der Hersteller mit, dass sie einen Auftrag für zehn 777-8 F feierlich unterzeichnet haben, mit der Option auf sechs weitere der Flugzeuge. Sie sollen die Boeing 747-400 F der Airline ersetzen.
Airbus mit weniger Exemplaren, aber mehr Kunden
Airbus hat für den A350 F weniger fest bestellte Exemplare, aber mehr Kunden: Air France erhält vier, die Air Lease Corporation sieben, der Schifffahrtsriese CMA CGM vier, Etihad Airways sieben, Silk Way West Airlines zwei und Singapore Airlines sieben. Insgesamt macht das 31 Flugzeuge für sechs Kunden.
Cargolux, die nun bei Boeing geordert hat, ist Europas größte reine Frachtfluggesellschaft. Sie betreibt eine Flotte von 14 Boeing 747-8 F und 15 Boeing 747-400 F. Das weltweite Cargolux-Netz deckt mehr als 75 Destinationen im Linienfrachtverkehr ab und bietet Voll- und Teilcharterdienste an.