Letzte Aktualisierung: um 8:02 Uhr

Flüge mit A350-1000

Airbus gibt Cargolux Vorschau auf A350-Frachter

Der Airbus A350 F soll auf Basis des A350-1000 entstehen. Ein Exemplar absolvierte nun offenbar Vorführflüge für einen potenziellen Kunden.

Er war der erste öffentliche Interessent. Cargolux-Chef Richard Forson sagte 2019 im Gespräch mit aeroTELEGRAPH, Airbus habe «mit dem A350 eine sehr gute Plattform für einen Frachter». Damals gab es noch gar keine Cargo-Variante des A350.

Das änderte sich im Juli 2021, als der europäische Flugzeugbauer den Langstreckenfrachter offiziell ins Programm aufnahm. Airbus-Chef Guillaume Faury sagte, der A350 F basiere «überwiegend» auf dem A350-1000, der größeren Version des A350.

Erster A350-1000 mit Testflügen über Toulouse

Allerdings hat Airbus bisher keinen einzigen Auftrag und Kunden für den A350 F präsentiert. Die Europäer müssen offenbar noch Überzeugungsarbeit leisten. Außerdem wollen sie wohl nicht vorschnell in den Frachtermarkt stolpern, in dem Rivale Boeing die Nase vorne hat, sondern ihre Schritte mit Bedacht wählen.

Doch jetzt tut sich etwas hinter den Kulissen. Dabei kommt wieder die luxemburgische Frachtfluggesellschaft ins Spiel. Denn als der Airbus A350-1000 mit dem Kennzeichen F-WMIL am 20. und 21. Oktober Testflüge über Toulouse und Umgebung absolvierte, fiel es zuerst dem französischen Planespotter French Painter und seinen Followern auf, dass der Flugverfolgungsdienst Flightradar24 dies als Cargolux-Flüge markierte.

Cargolux als Kunde wäre großer Erfolg für Airbus

Cargolux und Airbus wollten sich auf Anfrage von aeroTELEGRAPH nicht zu den Flügen äußern. Quellen aus Toulouse berichten jedoch, dass eine Delegation von Cargolux im Airbus-Hauptquartier zu Besuch war und sich den Flieger vorführen ließ, der die Basis für den A350 F bildet. Tatsächlich handelt es sich bei F-WMIL sogar um den ersten A350-1000.

Cargolux wäre aus Sicht von Airbus ein großartiger Erstkunde für den A350 F, besonders da man mit dem anderen bekannten Interessenten Qatar Airways gerade im Clinch liegt über den A350-900. Die Frachtfluggesellschaft aus Luxemburg ist bisher ein reiner Boeing-Betreiber. Umso prestigeträchtiger wäre eine Order für Airbus.