Antonov An-124: Spezialistin für übergroße und schwere Fracht.

MilitärtransporteAirbus leitet europäische Suche nach Alternative für Antonov An-124

Die EU will neue strategische Kapazitäten im Lufttransport aufbauen. Eine Reihe von Unternehmen unter Leitung einer deutschen Airbus-Sparte wird die Optionen als Alternative zur Antonov An-124 ausloten.

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Es geht um den Transport von vielen Menschen, von schwerem Gerät und von übergroßer Fracht zu militärischen Zwecken. Und das über weite Strecken und in kurzer Zeit. Das ist nur in der Luft möglich. Doch mit welchen Flugzeugen?

Diese Frage stellt sich die EU. Zwölf Nato-Staaten, elf europäische und die USA, haben in der Initiative Strategic Airlift Capability (abgekürzt SAC, übersetzt Strategische Lufttransportkapazitäten) drei Boeing C-17 Globemaster III angeschafft. Zudem mieten neun europäische Nato-Staaten (Belgien, Tschechien, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Norwegen, Polen, Slowenien, Slowakei) Flugzeuge, aktuell vor allem Antonov An-124.

Alternative zur An-124 gesucht

Dies geschieht im Projekt Salis, was die Abkürzung ist für Strategic Airlift International Solution - übersetzt Zwischenlösung für den strategischen Lufttransport.  Bis 2018 kamen diese Flugzeuge auch von der russischen Volga-Dnepr, seitdem ausschließlich von der ukrainischen Antonov Airlines über den deutschen Ableger Antonov Logistics Salis.

Doch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine macht den Zugriff auf die großen Antonov-Frachter immer schwieriger. Die riesige An-225 ist sogar zerstört. Daher sucht die EU nun eine andere Lösung. Dies geschieht über den Europäischer Verteidigungsfonds.

Airbus, Leonardo, Safran

Der hatte 2023 Ausschreibungen für insgesamt 54 Projekte gemacht mit einem Gesamtvolumen von mehr als einer Milliarde Euro. Mit dabei: Das Projekt European System for Outsized Cargo Airlift, kurz Esoca, übersetzt Europäisches System für den Lufttransport überdimensionaler Fracht. Es «wird zum Ziel beitragen, strategische Lufttransportkapazitäten in Europa zu schaffen», heißt es in der Projektbeschreibung.

Jetzt hat die EU mitgeteilt, welche Unternehmen dem Projektkonsortium angehören wird. Die Leitung hat Airbus Defence and Space in Deutschland. Auch die Defence-and-Space-Ableger in Spanien und Frankreich sind dabei. Hinzu kommen elf weitere Firmen aus Griechenland, Spanien, Italien, Frankreich, Polen, den Niederlanden und Finnland, darunter Leonardo aus Italien und der französische Triebwerksbauer Safran.

18 Monate und 20 Millionen Euro

«Strategische Lufttransportkapazitäten sind von entscheidender Bedeutung für die schnelle und wirksame Verlegung einer großen Anzahl von Personen, schwerer Ausrüstung und übergroßer Fracht, um die militärischen Anforderungen der europäischen und verbündeten Nationen zu erfüllen», so die EU. Man werde dies in europäischer Kooperation entwickeln.

«Im Rahmen des Projekts werden kurz- und langfristige Optionen für künftige strategische Lufttransportkapazitäten in Europa ermittelt, definiert und bewertet», heißt es weiter. Die Projekt-Laufzeit beträgt 18 Monate und die geschätzten Kosten 20 Millionen Euro.

Airbus hat Beluga ST im Angebot

Airbus hat über eine andere Sparte auch selber Ambitionen im Bereich des übergroßen Frachttransports. Die 2022 gegründete Frachtairline Airbus Beluga Transport AIBT setzt Beluga ST ein, offiziell Airbus A300-600 ST. Zum Vergleich des eigenen Flugzeuges mit der An-124 sagte Andreas Öffner, Verkaufsdirektor bei Airbus Defence and Space, damals auf der Messe ILA: «Ihre Stärke ist Gewicht, unsere Stärke ist Volumen.»

«Man kann beispielsweise keine zwei Hubschrauber vom Typ CH-47 Chinook in einer An-124 transportieren, ohne sie auseinanderzubauen», so der Airbus-Manager. Im Beluga sei dies durch 7,1 Meter Frachtraumbreite und 6,7 Meter Höhe möglich. Man müsse lediglich die Rotorblätter abmontieren. Dafür können der Beluga ST mit 40 Tonnen Nutzlast und der Beluga XL mit 44 Tonnen in dieser Kategorie nicht ansatzweise mithalten mit der An-124. Die schafft 120 Tonnen in der zivilen und 150 Tonnen in der militärischen Version.

Militär als Kunde im Visier

Airbus wirbt für den Einsatz der Beluga bei Kunden aus der Raumfahrt und vor allem dem Militär. So sei etwa eines der Systeme, mit denen die Fracht hoch in den Beluga gehoben wird, sehr interessant für das Militär, da bereits vor der Landung «die Vorbereitung der Fracht in einer sicheren Umgebung möglich ist», so Öffner damals. Zudem seien keine Kräne nötig, um Fracht in den Flieger zu hieven, was ebenfalls gefragt sei beim Militär.

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Airbus wirbt dafür, dass der Beluga ohne Kran beladen werden kann. Bei dieser Testbeladung kam dennoch einer zum Einsatz.

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