Vorwurf des Geheimdienstes

Ukraine: Ex-Antonov-Manager haben Verteidigung der Antonov An-225 sabotiert

Der Inlandsgeheimdienst der Ukraine hat seine Untersuchungen zur Zerstörung der Antonov An-225 abgeschlossen. Zwei ehemalige Manager werden angeklagt.

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Hätte die Zerstörung der Antonov An-225 verhindert werden können? Diese Frage steht im Raum, seitdem das einzigartige Frachtflugzeug im Februar 2022 durch Kämpfe am Werksflugplatz Hostomel bei Kyjiw zum Wrack wurde. Die Besatzung war laut Aussagen von Chefpilot Dmytro Antonov am Morgen des 24. Februar, als die russische Invasion begann, starklar, die Triebwerke liefen bereits. Doch das Management habe kein grünes Licht gegeben für die Evakuierung der An-225, etwa nach Leipzig, so der Kapitän.

Nicht nur die Besatzung kritisierte die Chefetage. Im Herbst 2022 wurde bekannt, dass offizielle Ermittlungen laufen. Es werde sogar untersucht, ob Antonov-Angestellte mit Russland zusammengearbeitet hätten «bei der Durchführung subversiver Aktivitäten gegen die Ukraine», die unter anderem «zur Zerstörung des Flugzeugs An-225» geführt hätten, so eine auf Militär- und Verteidigung spezialisierte Staatsanwaltschaft.

«Unbestreitbare Beweise gesammelt»

Im Frühjahr 2023 teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit, dass Antonovs Ex-Generaldirektor in Untersuchungshaft sitzt. Der Vorwurf: Er soll die ukrainischen Streitkräfte daran gehindert haben, die Verteidigung des Flugplatzes vorzubereiten. Zudem habe er seine Pflichten zur Sicherung des Antonov-Eigentums nicht ordnungsgemäß erfüllt.

«Infolgedessen wurde das Flugzeug An-225 Mriya nicht rechtzeitig vor Beginn der umfassenden militärischen Invasion der Russischen Föderation auf dem Territorium der Ukraine aus der Gefahrenzone transportiert», erklärte die Generalstaatsanwaltschaft. Nun hat der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU seine Untersuchungen in dieser Angelegenheit abgeschlossen, wie er Ende Februar 2024 mitteilte. Man habe «unbestreitbare Beweise gesammelt für die Schuld ehemaliger Antonov-Funktionäre, des Geschäftsführers und des Leiters der Luftsicherheitsabteilung», teilt er mit.

Es drohen bis zu 15 Jahre Haft

Die «kriminellen Handlungen» der Manager hätten dazu geführt, dass der Flugplatz Hostomel vorübergehend eingenommen und die Antonov An-225 zerstört wurde. «Den Ermittlungen zufolge haben die beschuldigten Funktionäre am Vorabend der russischen Invasion den Zugang zum Gebiet des Flughafens der ukrainischen Nationalgarde verweigert, die dessen Verteidigung vorzubereiten wollte.» Im Januar/Februar sein der Zugang zum Gelände für das ukrainische Militär blockiert worden.

Man habe die Ergebnisse der Untersuchung, die unter Aufsicht der spezialisierten Staatsanwaltschaft stattgefunden habe, nun dem zuständigen Gericht übermittelt, so der Inlandsgeheimdienst. Den inhaftierten Angeklagten drohten mit bis zu 15 Jahren Haft.

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