Jet Airways braucht neue Flieger
Im Oktober 2020 hatte das Konsortium, bestehend aus dem indischstämmigen Investor Murari Lal Jalan aus Dubai und der Finanzgesellschaft Kalrock Capital Partners des deutschen Investors Florian Fritsch, für umgerechnet 100 Millionen Euro die Reste der insolventen Jet Airways gekauft. Seitdem gab es mehrmals Bericht über geplante Flugzeugorders und im November 2022 auch über einen geplanten Neustart. Doch daraus wurde bisher nichts.
«Jalan-Kalrock befindet sich in Gesprächen mit Flugzeugherstellern, um auf der Pariser Luftfahrtmesse im Juni einen Auftrag über mindestens 200 kleinere und größere Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge für ihren Wachstumsplan über fünf Jahre zu erteilen», sagte jetzt ein Informant gegenüber Mint. Airline und Investoren selber äußerten sich nicht. In Berichten aus dem vergangenen Sommer über eine neue Flugzeugorder war meist von Airbus-Jets die Rede.
Einst große Bestellung bei Boeing
Jet Airways hatte einst rund 120 Flugzeuge in der Flotte. Heute sind es laut dem Luftfahrtdatenportal CH Aviation nur noch sechs inaktive Maschinen: zwei Airbus A330-200, drei Boeing 737-800 und eine 737-900. In Boeings Büchern befinden sich immer noch Bestellungen über 125 Boeing 737 Max und zehn Boeing 787-9 für Jet Airways. Durch die Insolvenz dürfte das Unternehmen aber der Verpflichtung entkommen sein, diese Flieger auch abzunehmen.
Derweil machte einer der Investoren zuletzt anderweitig Schlagzeilen: Staatsanwälte in Liechtenstein, der Schweiz und Österreich durchsuchten im vergangenen November im Rahmen einer größeren Untersuchung wegen des Verdachts auf Betrug und Geldwäsche mehrere Büros von Florian Fritsch. Kalrock Capital Partners erklärte, die Ermittlungen hätten keinen Einfluss auf die Übernahme von Jet Airways.