Im November 2021 wurde Air Lease Corporation überraschend zur Erstkundin des Airbus-A350-Frachters. Doch nun hat der Leasingriese den Auftrag für die A350 F storniert.
Im Juli 2021 sagte John Plueger im Gespräch mit aeroTELEGRAPH: «Airbus ist nicht gerade für Frachter bekannt. Das war bisher nicht ihre Stärke.» Der Flugzeugbauer müsse Kunden noch von den Fähigkeiten des A350-Frachters überzeugen, so der Chef der Air Lease Corporation ALC.
Umso überraschender war es, dass der Leasingriese im November 2021 bei der Dubai Air Show mit einer Bestellung von sieben Exemplaren Erstkundin des A350 F wurde. Plueger sagte, man habe in der Zwischenzeit nicht nur Details über den A350 F erfahren, sondern auch die Markteinschätzung habe sich geändert. Der ALC-Chef betonte besonders die Bedeutung des E-Commerce. Verwaltungsratschef Steven Udvar-Házy sagte, es gebe Interessenten für das Leasing der A350 F aus Europa, Nordamerika und Asien. Verhandlungen mit führenden Airlines würden bereits laufen.
Jetzt gab es aber erneut einen Kurswechsel: In den am Dienstag (8. Juli) veröffentlichten Juni-Bestellübersicht von Airbus war nicht nur eine Bestellung über zehn A350 F von Avilease aus Saudi-Arabien hinzugekommen, sondern sieben der Exemplare wurden auch storniert - und dabei handelt es sich um die sieben, die bisher für Air Lease Corporation vorgesehen waren.
Ende Mai hatten noch feste Bestellungen für 63 Airbus A350 F in den Büchern gestanden. Durch das Plus von zehn Jets für Avilease und das Minus von sieben Fliegern für ALC ergibt sich unter dem Strich ein Plus von drei Flugzeugen und somit ein Orderbuch von 66 A350 F.