Zum ersten Mal bestellt das saudische Leasingunternehmen direkt bei Airbus. Avilease kauft nicht nur A320 Neo, sondern wird auch zum wichtigen Kunden des A350 F.
2023 sah er Frachter noch als potenzielle Ergänzung an. «Boeing-777- und Airbus-A350-Frachter sind hervorragende Investitionsobjekte», sagte Edward O'Byrne, Chef der neuen saudischen Leasingfirma Avilease, damals im Gespräch mit aeroTELEGRAPH.
Jetzt investiert Avilease im großen Stil in Frachter - und zwar bei Airbus. Zum Start der Paris Air Show 2025 verkündete O'Byrne am Montag (16. Juni) die feste Bestellung von zehn Airbus A350 F. Hinzu kommen Optionen für zwölf weitere der großen Airbus-Cargoflieger.
Ebenfalls bestellt das Unternehmen 30 Flugzeuge der A320-Neo-Familie und sichert sich Optionen für 25 weitere. O'Byrne erklärte, es handele sich um A320 Neo und A321 Neo, aber nicht um A321 XLR. Es ist das erste Mal, dass Avilease selber bei Airbus ordert. Hinter Avilease steht der staatliche saudi-arabische Public Investment Fund PIF.
Gefragt nach der Entscheidung zwischen Airbus A350 F und Boeing 777-8 F sagte der Firmenchef: «Es war ein sehr enges Rennen.» Airbus sollte sich mit Blick auf künftige Aufträge besser nicht auf auf dem aktuellen Erfolg ausruhen, fügte O'Byrne mit einem Lächeln hinzu. Leasingkunden für die nun bestellten Jets stehen laut dem Manager noch nicht fest. Er hat aber noch Zeit, diese zu finden. Die Auslieferungen sollen zwischen 2030 und 2033 stattfinden.
Avilease wird damit auf einen Schlag einer der beiden größten A350-F-Kunden. Nur Starlux Airlines aus Taiwan hat ebenfalls zehn Exemplare fest bestellt. Die übrigen Bestellungen für insgesamt 53 weitere Exemplare, die Ende Mai im Orderbuch des Herstellers standen, verteilen sich auf kleinere Aufträge.