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Flüge nach Russland

Eine zunehmend russische Angelegenheit

Air Berlin ist die neueste Fluggesellschaft, die ihre Flüge nach Russland ganz einstellt. Die Verbindungen in westeuropäische Städte werden allgemein zunehmend zur rein russischen Angelegenheit.

Als der Eiserne Vorhang Anfang der Neunzigerjahre fiel, sahen viele Fluggesellschaften in Russland ihr neues Eldorado. Schließlich gab es im Osten viel wirtschaftliche Aufbauarbeit zu leisten und das verspricht immer viel Geschäftsreiseverkehr. Lufthansa beispielsweise flog 2005 insgesamt 14 verschiedene Städte im größten Land der Welt an, so etwa auch Jekaterinburg, Kasan, Perm oder Ufa. Heute sind es mit Moskau und St. Petersburg nur noch zwei. Und das ist für eine westliche Fluggesellschaft bereits viel.

Immer mehr wird die Verbindung zwischen Westeuropa und Russland zur rein russischen Angelegenheit – vor allem wenn es nicht um die Metropolen geht. Zuletzt gab Air Berlin vor wenigen Tagen bekannt, ab dem 18. Januar nicht mehr nach Russland zu fliegen. Bisher steuert die zweitgrößte Fluglinie Deutschlands noch Kaliningrad und Moskau insgesamt 32 Mal pro Woche an. Zwischen Deutschland und Russland fliegen nun abgesehen von Lufthansa/Germanwings und zwei Weiterführungsflügen vom Miat Mongolian und Royal Air Maroc nur noch russische Fluglinien.

Fehlende Touristen und verunsicherte Geschäftsleute

Ähnlich sieht es auch in Frankreich, Großbritannien und Spanien aus. Kürzlich strich Easyjet Russland aus dem Streckennetz, zuvor bauten Finnair, AUA Austrian Airlines, Delta, Cathay Pacific das Angebot ab. Das macht auch Sinn. Die Zahl der Reisenden nach Russland sank alleine in den ersten drei Monaten des Jahres um 40 Prozent. Umgekehrt reisen auch Russen viel seltener ins Ausland, so nach Griechenland, in die Türkei oder nach Zypern, aber auch nach Westeuropa. Viele Geschäfte sind zum Erliegen gekommen, nicht nur wegen den westlichen Sanktionen, sondern auch wegen der politischen Unsicherheit.