Boeing 787 von American Airlines: Die Fluggesellschaft wartet auf 13 Exemplare.
Fünf Langstrecken gestrichen

Dreamliner-Probleme bremsen Euphorie von American Airlines

Seit Monaten kann Boeing keine Dreamliner ausliefern. Deshalb fehlen American Airlines Langstreckenflugzeuge. Fünf Strecken muss die Fluglinie deshalb im kommenden Sommer streichen.

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Als Boeing kurz vor der Wiederzulassung der 737 Max stand und eigentlich langsam hätte aufatmen können, tauchte anderswo ein neues Problem auf. Im Oktober 2020 musste der Flugzeugbauer die Auslieferungen seines zweiten Kassenschlagers stoppen. Die Mängel in der Produktion des Dreamliners waren zu zahlreich geworden und auch die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA machte deswegen Druck.

Zwar wurden vergangenes Frühjahr die Übergaben von Boeing 787 an Kunden zwischenzeitlich wieder aufgenommen. Doch in der Phase konnte der Konzern nur 14 Exemplare ausliefern. Dann tauchten neue Probleme auf. Beim Zusammenbau des Rumpfes wurden Fehlertoleranzen überschritten, beim Seitenleitwerk gab es Mängel, Probleme nahe der Nase, zu wenig glatte innere Oberflächen von Verbundwerkstoffteilen, instabile Frachtraumabtrennungen, schlecht arbeitende Zulieferer - die Liste der Schwierigkeiten beim Dreamliner wurde immer länger.

Statt 89 nur 80 der Vorkrisen-Kapazität

Noch ist nicht klar, wann Boeing die Auslieferungen wieder aufnehmen kann. Der Flugzeugbauer erklärte, er werde sich so viel Zeit nehmen wie nötig, bis alle Mängel behoben seien. Die Verzögerungen bekommt auch American Airlines zu spüren. Eigentlich hätte die Fluggesellschaft inzwischen schon 13 Boeing 787 mehr besitzen sollen.

Das Fehlen der Dreamliner führt jetzt auch dazu, dass American Airlines ihre Wachstumspläne herunterschrauben muss. Eigentlich wollte die Fluglinie im Sommer 2022 wieder 89 Prozent der Kapazität von 2019 anbieten. Stattdessen werden es nur 80 Prozent sein.

Wachstumspläne herunterschrauben

«An diesem Wochenende werden wir unseren Langstreckenflugplan für den Sommer 2022 ins System laden, aber er wird nicht das Wachstum aufweisen, das wir ursprünglich erwartet hatten», schrieb Manager Vasu Raja in einem Memo an die Mitarbeitenden, über das die Zeitung Wall Street Journal zuerst berichtete. Ohne die 13 Boeing 787 «werden wir einfach nicht in der Lage sein, so viel international zu fliegen, wie wir es für den nächsten Sommer geplant hatten, oder wie wir es im Sommer getan haben», so der Manager, der bei American für die Einkommenssteuerung verantwortlich ist.

So wird American im kommenden Sommer nicht von Philadelphia aus nach Edinburgh und Shannon fliegen wie geplant. Auch die Flüge von der Stadt im Bundesstaat Pennsylvania nach Dubrovnik und Prag werden nicht stattfinden, ebenso wenig die von Dallas/Fort Worth nach Hongkong. Anderswo werden Frequenzen verringert. Immerhin etwas wird die Fluggesellschaft milder stimmen. Boeing habe mitgeteilt, so Raja, «dass sie American für ihre Unfähigkeit, das Flugzeug zu liefern, entschädigen werden».

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