Letzte Aktualisierung: um 9:22 Uhr

Boeing 787

Dreamliner hat jetzt auch Nasenschmerzen

Boeing kommt bei der Dreamliner-Produktion einfach nicht zur Ruhe. Jetzt gibt es ein Problem nahe der Nase der 787. Der Hersteller senkt vorübergehend die Produktionsrate.

Ist ein Fehler beseitigt, taucht der nächste auf. Die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA informiert über einen neuen Mangel bei einigen produzierten, aber nicht ausgelieferten Boeing 787. Es sei ein Problem «nahe der Nase bei bestimmten Dreamlinern».

Die Behörde erklärt, zwar stelle das Problem «keine unmittelbare Bedrohung für die Flugsicherheit dar». Dennoch werde Boeing die Flugzeuge vor der Wiederaufnahme der Auslieferungen reparieren. Noch nicht entschieden sei, «ob ähnliche Modifikationen an 787, die bereits im Einsatz sind, vorgenommen werden sollten».

Produktion wird heruntergefahren

Boeing erklärte, die Inspektionen und Nacharbeiten hätten Priorität. «Während diese Arbeiten durchgeführt werden, wird die 787-Produktionsrate vorübergehend unter fünf pro Monat liegen», so der Hersteller. Allmählich werde man dann zu dieser Rate zurückkehren.

«Boeing erwartet, dass in diesem Jahr weniger als die Hälfte der 787 ausgeliefert wird, die sich derzeit im Bestand befinden», heißt es weiter. Laut Angaben der Nachrichtenagentur Reuters soll Boeing mittlerweile rund 100 unausgelieferte Exemplare haben.

Kunden fordern verlässliche Produktion

Im Juni übergab Boeing zwar eine 787 an Turkish Airlines. Dabei handelte es sich aber um einen Ausnahme, da der Flieger auf Kundenwunsch schon seit vergangenem Oktober geparkt war, also schon vor dem ersten Lieferstopp.

John Plueger, Chef des Leasingunternehmens Air Lease Corporation, hatte im Interview mit aeroTELEGRAPH erst kürzlich den Finger in die Wunde gelegt und gesagt: «Während wir hier heute sprechen, wird die 787 nicht ausgeliefert.» Der amerikanische Flugzeugbauer brauche Stabilität auf der Produktionsseite. «Wir sind darauf angewiesen, Boeing in eine Situation zu bekommen, in der nicht andauernd solche Dinge auftreten», so Plueger.