Jet von Condor: Wohin geht es für die Airline?

Jet von Condor: Wohin geht es für die Airline?

aeroTELEGRAPH

Airlines von Thomas Cook

Die möglichen Käufer von Condor und Co.

An den Fluggesellschaften von Thomas Cook gibt es reges Interesse. Ein Überblick über die potenziellen Käufer.

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Der britische Reisekonzern Thomas Cook braucht Geld zum Schuldenabbau und zum Ausbau seiner Hotels. Darum will er sein Airline-Geschäft abstoßen. Sechs Namen möglicher oder sicherer Interessenten sind bisher bekannt. Sie wollen die ganze Sparte schlucken oder nur einen Teil davon. Der Überblick:

Lufthansa

Lufthansa hat am 7. Mai ein nicht bindendes Übernahmegebot für den deutschen Teil der Airline-Gruppe vorgelegt. «Wir glauben, dass wir der Condor eine Perspektive bieten und die Einheit des Unternehmens erhalten können, mit Lang- und Kurzstrecke», sagte Konzernchef Karsten Spohr bei der Jahreshauptversammlung. Die Offerte könne auch auf die gesamten Fluglinien von Thomas Cook erweitert werden. Besonders von Interesse für Deutschlands größte Airline aber das touristische Langstreckengeschäft von Condor. Damit könnte sie ihre Tochter Eurowings stärken, die sich im Geschäftsfeld schwer tut, das sie jahrelang Condor und Co. überlassen hatte. Allerdings muss Lufthansa mit Kartellauflagen durch die Europäische Union rechnen. Zudem könnte es Widerstand von Aktionären geben. So sagte Michael Gierse, Fondsmanager von Union Investment, bei der Hauptversammlung: «Weitere Zukäufe, etwa von Alitalia, Condor, Norwegian, Lot oder SAS, müssen tabu sein.» Lufthansa dürfe nicht an ihrer eigenen Komplexität zugrunde gehen.

Virgin Atlantic

Kurz nach Bekanntwerden der Lufthansa-Offerte berichteten britischen Medien, Virgin Atlantic habe ein vorläufiges Angebot für das britische Langstreckengeschäft von Thomas Cook abgegeben. Dabei geht es um Flüge ab London-Gatwick, Manchester und im Sommer auch Glasgow. Die Fluggesellschaft selber äußerte sich nicht. Interessant für sie dürften aber Ziele wie Cancun in Mexico oder Las Vegas und Orlando in den USA sein. Virgin würde sich so auf der Langstrecke stärken, während sie sich durch die Übernahme von Flybe ein regionales Netz aufbaut. Anderseits dürfte diese Übernahme die Fluggesellschaft alleine schon beschäftigen. Hinter Virgin Atlantic stehen Delta Air Lines, die 49 Prozent an der Fluglinie hält, sowie Air France KLM, die mit 31 Prozent einsteigen will.

Indigo Partners

Die Investmentfirma Indigo Partners gehörte neben Lufthansa zu den ersten Namen, die in der Branche als Interessenten gehandelt wurden. Ob das Unternehmen aus den USA an der kompletten Airlinesparte von Thomas Cook interessiert ist oder nur an einem Teil, ist nicht klar. Selber äußerte es sich bisher nicht. Sollte es zu einer Übernahme kommen, wird spannend zu sehen, ob und wie die Amerikaner umbauen. Denn bis jetzt sind die auf Beteiligungen an Billigfliegern spezialisiert mit Frontier Airlines (USA), Volaris (Mexiko), Wizz Air (Ungarn) und Jetsmart (Chile). Auch die geplatzte Übernahme von Wow Air in Island hätte da ins Schema gepasst. Mit einem Zukauf bei Thomas Cook würde sich Indigo dagegen in ein neues Feld wagen. Allerdings passen die Airbus A321 der britischen Thomas Cook Airlines gut zu den Indigo-Partners-Fluglinien, die auf die A320-Familie setzen.

Triton Partners

Am 23. Mai bestätigte Thomas Cook, von Triton Partners ein vorläufiges Angebot erhalten zu haben für das Reiseveranstalter- und Airline-Geschäft in Norwegen, Schweden Finnland und Dänemark. Triton Partners? Die deutsch-schwedische Beteiligungsgesellschaft mit Sitz auf Jersey war bis dahin wohl den wenigsten Luftfahrtexperten ein Begriff. Anfang Juni machte sie nun jedoch auf sich aufmerksam, als Corendon verkündete, ihr Geschäft in den Niederlanden und Belgien an Triton zu verkaufen. Der Investmentgesellschaft gehört bereits die niederländische Tourismusgruppe Sunweb, mit der die hinzugekauften Corendon-Aktivitäten verschmolzen werden. Zum Verkauf gehört der Reiseveranstalter in den Niederlanden sowie auch Corendon Dutch Airlines. Thomas Cook würde auf jeden Fall dazupassen.

Hi Fly

Am Montag (3. Juni) berichtete zuerst die Zeitung Daily Mail, Hi Fly habe ebenfalls ein unverbindliches Angebot für Thomas Cook eingereicht. Der portugiesische Wet-Lease-Anbieter, der eine reine Airbus-Flotte betreibt, äußerte sich nicht. Dass Hi Fly für das gesamte Airline-Geschäft von Thomas Cook bietet, scheint angesichts der Größenverhältnisse eher unwahrscheinlich. Zwei Details am Rande: Thomas Cook war der erste Leasingkunde von Hi Flys Airbus A380. Und das Charterunternehmen war auch schon im Rahmen der Pleite der deutschen Germania als möglicher Käufer gehandelt worden.

Fosun Group

Die chinesische Fosun Group, die schon an Thomas Cook beteiligt ist, wird als Kandidat dafür gehandelt, den ganzen Konzern zu übernehmen. Zurzeit müssten die Briten dazu die Airline-Sparte abstoßen, da Nicht-EU-Investoren nicht mehr als 49 Prozent an EU-Airlines halten dürfen. Unklar ist, wie der Brexit die Lage verändern wird.

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