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Mai 2020

Boeing verliert Orders für 737 Max und 747-8

Auch im Mai haben Kunden weitere 737 Max abbestellt. Stornos musste Boeing aber auch bei der 747-8 hinnehmen.

Es wäre eine Sensation. Mitten in der Corona-Krise weist Boeing eine Bestellung für ein Flugzeug aus, dessen Zukunft mehr als ungewiss ist. UPS platzierte im Mai einen Auftrag für eine weitere 747-8, wie am Dienstag (9. Juni) bekannt gegeben wurde.

Der Auftragsbestand für die Neuversion des Jumbo-Jets ist deswegen aber nicht angestiegen. Denn UPS übernimmt einfach eine Bestellung eines anderen Kunden. Die Boeing 747-8 F mit der Seriennummer 63784 war ursprünglich von der Volga-Dnepr Group bestellt worden.

Auftragsbestand für 747-8 sinkt weiter

Der Flugzeugbauer beschuldigt den russischen Frachtriesen, in den vergangenen Monaten Verpflichtungen nicht eingehalten zu haben. Deshalb begann er, einen neuen Käufer zu suchen und fand ihn jetzt. Volga-Dnepr versuchte, das gerichtlich zu verhindern, blitzte aber kürzlich ab.

Während UPS die 747-8 F von Volga-Dnepr übernimmt und dadurch den Flieger schnell bekommt, annullierte sie zugleich eine eigene Order. Der offizielle Auftragsbestand sank deshalb im Mai und steht nun nur noch bei 16 Exemplaren.

Gigantisches Minus bei der 737 Max

Rechnet man die drei Orders ab, die Boeing neuerdings als unsicher einstuft, fiele er sogar noch geringer aus. Deshalb ist ein Ende des Modells absehbar. Intern soll man im Konzern mit rund 100 weiteren Orders für die 747-8 kalkulieren, die nötig wären, damit sich die Fortführung der Produktion lohnt.

Weitere Annullierungen gab es im Mai auch bei der 737 Max. Kunden stornierten 14 Exemplare. Hinzu kommen Orders für 80 Exemplare des gegroundeten Modells, die Boeing nun für unsicher hält. Insgesamt steht der Hersteller jetzt bei netto minus 295 Bestellungen für die Boeing 737. Zusammen mit den unsicheren Orders resultiert gar ein gigantisches Minus von minus 615 Bestellungen für Januar bis Mai 2020.

Nur vier Auslieferungen

Es gibt aber auch Lichtblicke bei Boeing: Während Erzrivale Airbus im Mai keine einzige Bestellung einsammeln konnte, verkauften die Amerikaner fünf Flugzeuge – durchwegs Frachter. Lässt man die 747 von UPS weg, gab es Bestellungen von Fedex für eine 767 F, von einem noch nicht genannten Kunden für fünf 767 F sowie ebenfalls von einem anonymen Kunden für eine 777 F.

Ausgeliefert hat Boeing im Mai nur vier Flugzeuge.