Im Januar 1990 absolvierte die McDonnell Douglas MD-11 ihren Erstflug. Noch im Dezember desselben Jahres erhielt Finnair als erste Fluggesellschaft ein Exemplar des Dreistrahlers. Der amerikanische Hersteller wollte mit ihr an den Erfolg mit der legendären DC-10 anknüpfen.
Die MD-11 war von Anfang an als Passagier-, Fracht- und Kombiversion geplant. Zu den größten Betreibern der Passagiervariante entwickelten sich Varig in Brasilien, American Airlines und Delta Air Lines in den USA sowie Swissair und dann Swiss in Europa. Ein Erfolg war die MD-11 jedoch nicht. Nur 200 Exemplare wurden von ihr gebaut.
Vorteile gegenüber der DC-10
McDonnell Douglas hatte in den Achtzigerjahren bereits mit sinkenden Einnahmen zu kämpfen, weil Boeing und der Newcomer Airbus für Konkurrenz sorgten. Der Flugzeugbauer konzentrierte sich deshalb auf eine Verbesserung der DC-10, statt einen ganz neuen Flieger zu entwickeln.
So bekam die MD-11 verbesserte Triebwerke, einen gestreckten Rumpf und etwas längere Flügel mit Winglets. Das Höchstabfluggewicht stieg im Vergleich zur DC-10. Der neue Flieger bekam auch ein moderneres Cockpit mit Bildschirmen, was den Einsatz eines Flugingenieurs überflüssig machte
Boeing beschränkte MD-11 auf Frachtvariante
Die MD-11 bleib aber ein Dreistrahler, während Airbus mit dem A330 und Boeing mit der 767 Zweistrahler auf den Markt brachten. Sie hatten daher Vorteile beim Verbrauch, während McDonnell Douglas nur bei der Reichweite punkten konnte. Zudem waren zuerst die Liestungswerte schlechter als vom Hersteller versprochen. Das und viele andere interne Probleme führten schließlich auch zum Ende der Selbständigkeit von McDonnell Douglas.
Nachdem das Unternehmen 1997 von Boeing übernommen worden war, wurden nur noch die bestehenden Aufträge abgearbeitet, bis die belgische Sabena 1998 die letzte Passagier-MD-11 erhielt. An der Frachtversion hielt Boeing zunächst noch fest. So kam es Lufthansa Cargo zu, 2001 die letzte ausgelieferte MD-11 in Empfang zu nehmen. 2019 flottet sie das Flugzeug aus, das heute für UPS fliegt.
KLM flog mit MD-11 am längsten Passagiere
In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie die verbleibenden und einige ehemalige MD-11-Betreiber.
Bald setzen nur noch drei Airlines auf die MD-11
Die Boeing 777 F (vorne) beendete das Kapitel MD-11 (hinten) bei Lufthansa Cargo. Danach ...
Die Boeing 777 F (vorne) beendete das Kapitel MD-11 (hinten) bei Lufthansa Cargo. Danach ...
... blieben weltweit nur noch drei Betreiber der McDonnell Douglas MD-11: Fedex Express, ...
... blieben weltweit nur noch drei Betreiber der McDonnell Douglas MD-11: Fedex Express, ...
... und Western Global Airlines. Alle drei sind Frachtfluggesellschaften aus den USA.
... und Western Global Airlines. Alle drei sind Frachtfluggesellschaften aus den USA.
In der Passgiervariante betrieb KLM die MD-11 bis zum Jahr 2014 - keine andere Airline hielt länger durch.
In der Passgiervariante betrieb KLM die MD-11 bis zum Jahr 2014 - keine andere Airline hielt länger durch.
Ein dunkles MD-11-Kapitel: Die HB-IWF von Swissair stürzte in der Nacht auf den 3. September 1998 bei Halifax ab.
Ein dunkles MD-11-Kapitel: Die HB-IWF von Swissair stürzte in der Nacht auf den 3. September 1998 bei Halifax ab.
ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz/Swissair/LBS_SR05-200469-10/CC