Jets von Ryanair: Immer mehr bleiben am Boden.

Immer mehr Flieger am BodenEuropas Luftfahrt droht das Grounding

Viele Fluglinien fahren angesichts der Coronakrise die Kapazitäten drastisch zurück, andere bleiben ganz am Boden. Auch Ryanair schließt ein Grounding der Flotte nicht aus.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Frankfurts Flughafenchef erklärte am Freitag nicht nur, dass sein Airport mit einem Einbruch der Passagierzahlen um bis zu 70 Prozent rechnet. Stefan Schulte sagte, es gebe sogar Gerüchte, dass Europas Luftfahrt für Wochen ganz zum Stillstand kommen könnte. Daran glaube er zwar nicht, ganz ausschließen könne er es in der aktuellen Coronakrise aber auch nicht. Nun verdichten sich die Anzeichen, dass es doch passiert.

Austrian Airlines teilte am Montagnachmittag (16. März) mit, den Betrieb bald vorübergehend einzustellen. Auch die anderen Fluglinien der Lufthansa-Gruppe fahren ihr Angebot auf ein Minimum herunter.

Sorge vor «langfristigem Reisestopp»

Auch Ryanair erklärte, man werde in den nächsten sieben bis zehn Tagen den Großteil seiner Flotte grounden. Für April und Mai rechne man damit, nur noch 20 Prozent der üblichen Kapazität anzubieten. «Und auch ein komplettes Grounding der Flotte kann nicht ausgeschlossen werden», erklärte der irische Billigflieger. Ryanair betreibt zusammen mit ihren Töchtern mehr als 460 Flugzeuge.

Grund für die drastischen Prognosen seien zum einen die neuen Reisebeschränkungen in vielen Ländern, so die Fluglinie. Zum andere würden die Regeln zur sozialen Distanz das Fliegen in vieler Hinsicht unpraktisch, wenn nicht gar unmöglich machen, schreibt Ryanair.

Rückgänge von bis zu 90 Prozent

Auch Easyjet kündigt mit Verweis auf die «beispiellosen Reisebeschränkungen» und die eingebrochene Nachfrage im Zuge der Coronakrise erhebliche Flugstreichungen an. «Diese Maßnahmen werden in absehbarer Zukunft fortlaufend weitergeführt und könnten darin resultieren, dass ein Großteil der Easyjet-Flotte am Boden bleibt», so die Fluggesellschaft. Der europäische Luftverkehr stehe vor einer unsicheren Zukunft und es gebe keine Garantie, dass die Airlines «einen möglicherweise langfristigen Reisestopp und die Risiken einer langsamen wirtschaftlichen Erholung überleben werden».

Auch Air France-KLM streicht sein Angebot weiter zusammen. Der französisch-niederländische Konzern erklärte ebenfalls am Montagvormittag, man werde in den kommenden Tagen 70 bis 90 Prozent der Kapazität streichen müssen. Man rechne damit, dass es bei diesen Zahlen für rund zwei Monate bleiben werde. Unter anderem werde man alle Boeing 747 von KLM und alle Airbus A380 von Air France am Boden lassen.

Lot und Air Baltic schon am Boden

Die Analysten der Investmentbank Morgan Stanley sind ebenfalls pessimistisch für Europas Luftfahrtsektor. In einer Analyse schreiben sie, was man vor zehn Tagen noch als schlimmsten Fall angenommen habe, werde nun durch neue Reisebeschränkungen sehr wahrscheinlich eintreten: ein Nachfragerückgang um 80 bis 90 Prozent.

Am Wochenende hatten bereits die polnische Lot und die lettische Air Baltic angekündigt, den Flugbetrieb komplett einzustellen. Finnair wird ab April nur noch 20 Routen bedienen. SAS erklärte, es gebe so gut wie keine Nachfrage mehr nach Flügen, weshalb man den größten Teil des Betriebes einstelle. Österreichs Bundeskanzler sagte, der Flugverkehr von und nach Österreich werde «fast zum Erliegen kommen». Und das deutsche Bundesland Baden-Württemberg verkündete am Montag, den Betrieb an allen Flughäfen einzustellen.

Deutschland will helfen

Angesichts der dramatischen Lage bitten die drei Airline-Allianzen Oneworld, Skyteam und Star Allianz in einer gemeinsamen Erklärung um Hilfe. Einerseits fordere man Regierungen weltweit auf, die Luftfahrtbranche zu unterstützen. Andererseits könnte etwa Flughäfen Landegebühren streichen, um den finanziellen Druck auf die Fluglinien zu senken.

Deutschland hatte bereits am Wochenende Unterstützung angekündigt. Thomas Jarzombek, Luftfahrtkoordinator der deutschen Bundesregierung stellte «Liquiditätshilfen» in Aussicht. Infrage kommt beispielsweise ein Kredit. Selbst eine Beteiligung des Staates am Lufthansa-Konzern ist demnach als Extremszenario ein Thema.

Mehr zum Thema

Flieger von Miami Air.

Das passierte in der Corona-Krise im März

Boeing 737 von Lot: Vorerst kein internationaler Luftverkehr ab Polen.

Lot stellt den kompletten Flugbetrieb ein

Airbus A220 of Air Baltic: No more flights.

Auch Air Baltic muss alle Flüge einstellen

ticker-easyjet

Easyjet fliegt auch im Winter mit drei Airbus A320 von ITA Airways

Video

Der Moment des Unfalls: Die McDonnel Douglas MD-11 geht in einem Feuerball auf.
Elf Menschen starben beim Unglück in Louisville. Doch was führte genau zum fatalen Crash der McDonnell Douglas MD-11 von UPS? Was bisher bekannt ist.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
UPS MD-11F
Eine McDonnell-Douglas MD-11 von UPS Airlines ist beim Start am Flughafen Louisville in den USA verunglückt. Es gibt mindestens sieben Tote.
Jakob Wert
Jakob Wert
atlas air boeing 747 400 n263sg
Die Jacksonville Jaguars setzen für ihre Flugreisen auf eine Boeing 747-400 von Atlas Air. Ein Video gibt Einblick in den Flieger die Reiseabläufe des NFL-Teams.
Timo Nowack
Timo Nowack