Airbus A350 von Lufthansa: Welche Einschnitte bietet der Konzern Brüssel an?

Airbus A350 von Lufthansa: Welche Einschnitte bietet der Konzern Brüssel an?

Jakob Wert/aeroTELEGRAPH

Vorreiter IAG und Air Europa

Wie groß die Kompromisse sein könnten, die Lufthansa bei ITA machen muss

IAG bietet der EU-Kommission an, 40 Prozent aller Flüge von Air Europa an Konkurrenten abzugeben, um die Übernahme zu retten. Damit besteht eine Blaupause für Lufthansa im Fall ITA Airways.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätemechaniker (m/w/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Dornier 328

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Dieser Espresso roch köstlich, doch je länger man an ihm nippt, desto bitter schmeckt er. So muss sich Lufthansa-Group-Chef Carsten Spohr in Sachen ITA Airways vorkommen. Vor elf Monaten präsentierte er einen Plan zur schrittweisen Übernahme der italienischen Nationalairline. Damit konnte der deutsche Luftfahrtkonzern den langgehegten Wunsch umsetzen, die Konsolidierung in Europa voranzutreiben und im lukrativen Markt Italien zur Nummer eins zu werden.

Doch die Übernahme zieht sich hin. Die EU-Wettbewerbshüter prüfen den Einstieg von Lufthansa bei ITA Airways mit zunächst 41 Prozent seit Januar vertieft. Und bisher konnten die beiden Unternehmen und auch das Finanzministerium Italiens als Verkäuferin die Bedenken mit ihren Kompromissvorschlägen nicht ausräumen. Brüssel fordert nun konkrete, einschneidende Abhilfemaßnahmen. Denn sonst sehe man «negative Auswirkungen auf den Wettbewerb in diesen bereits konzentrierten Märkten».

«Wird immer einen zusätzlichen Wettbewerber geben»

Wie die Maßnahmen aussehen könnten, dafür gibt es eine Blaupause. IAG will Air Europa übernehmen und auch da hat die EU-Kommission Bedenken angemeldet. Und der spanisch-britische Konzern schlägt keine Kleinigkeiten als Kompromiss vor. «Wir haben bei der europäischen Wettbewerbsbehörde ein sehr ehrgeiziges Paket von Abhilfemaßnahmen eingereicht. Wir sind bereit, das Äquivalent von 40 Prozent der von Air Europa 2023 durchgeführten Flüge an andere Fluggesellschaften abzugeben», so IAG-Chef Luis Gallego zur Zeitung El Pais.

Das ist mehr als das Doppelte dessen, was man beim ersten Übernahmeversuch 2020 angeboten habe, so der Konzernchef. Wo genau man abbauen werde, erklärte er nicht. «Wir analysieren Strecke für Strecke mit der Europäischen Kommission, um eventuelle Wettbewerbsprobleme zu erkennen», so Gallego. IAG garantiere, dass es danach keine einzige Strecke geben werde, auf der Iberia und Air Europa alleine flögen. «Es wird immer einen zusätzlichen Wettbewerber geben.»

«Gut für uns»

Man müsse das Problem des Wettbewerbs lösen, so Gallego weiter. Der gemeinsame Marktanteil von Iberia und Air Europa in Madrid betrage bei Langstrecken allerdings nur 64 Prozent - das sei deutlich weniger als bei anderen Fluggesellschaften an ihren Heimatdrehkreuzen. Die Aufgabe von Strecken bedeute daher nicht zwangsläufig, dass sich dies auf die eigene Größe auswirken werde, so der IAG-Chef. Das Ziel sei, Madrid-Barajas zu einem leistungsfähigen Drehkreuz zu machen, das mit den Flughäfen weiter nördlich in Europa mithalten könne.

Dass die vereinigten Iberia und Air Europa nach der Abgabe von Flügen zu viele Flugzeuge haben, das macht Gallego keine Sorgen. Man könne die Jets an die Mitbewerber vermieten, welche die frei werdenden Slots (Zeitnischen für Starts und Landungen) übernehmen. Oder man brauche sie für die eigene Expansion. «Die Tatsache, dass wir diese Flugzeuge haben, ist in einer Zeit, in der die Hersteller Probleme haben, die Liefertermine für Flugzeuge einzuhalten, gut für uns», sagte Gallego zu El Pais.

Diverse heikle Punkte bei Lufthansa/ITA

Die EU-Wettbewerbshüter haben im Fall Lufthansa und ITA verschiedene heikle Bereiche genannt. Sie sehen bei Verbindungen zwischen Italien und Mitteleuropa eine Gefahr für zu hohe Marktmacht. Bei den Langstrecken sehen sie schädliche Auswirkungen bei Flügen zwischen Italien und Nordamerika, Italien und Indien sowie Italien und Japan. Zudem glauben sie, dass der Einstieg von Lufthansa die beherrschende Stellung von ITA Airways am Flughafen Mailand-Linate verstärkt.

Mehr zum Thema

Flugzeug von ITA Airways: Wird es Teil der Lufthansa-Group-Flotte?

Lufthansa droht Übernahme von ITA Airways abzublasen

Airbus A320 von ITA Airways: Was macht nun Lufthansa Group?

EU verlangt jetzt von Lufthansa und ITA Airways konkrete Opfer

Dreamliner von Air Europa: Wo landet die Airline am Ende?

Warum Lufthansa will, dass Air Europa definitiv bei IAG landet

ticker-lufthansa

Frequent Traveller von Lufthansa Group können künftig in ITA-Lounges

Video

Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Airbus A321 XLR von Qantas: Hat seine lange Reise gestartet
Die australische Fluggesellschaft hat ihren ersten Airbus A321 XLR übernommen. Und sie bringt ihn mit einem Flug in ihre Heimat, der gleich für einen neuen Rekord sorgt. Qantas will mit dem neuen Modell neue Strecken eröffnen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Der Sturzflug der Boeing 737 von China Eastern: Wohl absichtlich herbeigeführt.
Im Jahr 2022 stürzte eine Boeing 737 auf einem Inlandsflug auf mysteriöse Weise ab. Bis heute gibt es keinen Abschlussbericht zum Unglück von China Eastern. Und die chinesische Luftfahrtbehörde wird diesen auch nicht veröffentlichen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin