Flugzeug von ITA Airways: Wird es Teil der Lufthansa-Group-Flotte?
Auflagen der EU

Lufthansa droht Übernahme von ITA Airways abzublasen

In Frankfurt ist man zunehmend unzufrieden mit Brüssel. Sollten die EU-Wettbewerbshüter hart bleiben, werde man den Einsteig bei ITA Airways nicht vollziehen, soll Lufthansa nun gedroht haben.

Top-Jobs

logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Der 6. Juni ist wohl in den Agenden von Lufthansa-Group-Chef Carsten Spohr und ITA-Airways-Exekutivpräsident Antonino Turicchi dick und rot umkreist. Denn bis dann will die Europäische Kommission ihre Einschätzung zum Einstieg der deutschen bei der italienischen Fluggesellschaft veröffentlichen. Klar ist: In Brüssel hat man Vorbehalte.

Zwischen Rom, Frankfurt und Brüssel herrscht deshalb rege Diplomatie. Die beiden Fluggesellschaften bieten Zugeständnisse an und versuchen darzulegen, weshalb die EU-Kommission in anderen Punkten falsch liegt. Doch offenbar hat Lufthansa auch gröberes Geschütz aufgefahren.

Lufthansa braucht das V-Wort

Wie die Zeitung La Repubblica mit Bezug auf italienische Regierungskreise schreibt, habe die deutsche Gruppe bereits das Wort «Verzicht» in Bezug auf die Übernahme von ITA Airways in den Mund genommen, falls man in Brüssel auf strenge Bedingungen beharrt. Wenn die Kosten der kartellrechtlichen Abhilfemaßnahmen höher seien als die Vorteile der Übernahme, werde man verzichten. Das ist in dem Sinne als Drohung zu verstehen, dass Lufthansa - wie auch andere Luftfahrtkonzerne - für Übernahmen mit dem Argument wirbt, Europa könne sich nur dank Konsolidierung im weltweit Luftfahrtmarkt behaupten.

Hinter der Drohung steckt sicherlich auch Taktik. Doch sie zeigt, dass man in Frankfurt sehr unzufrieden mit der EU-Kommission ist. Die EU-Wettbewerbshüter haben diverse wettbewerbsrechtlich heikle Bereiche ausgemacht. Sie sehen bei Verbindungen zwischen Italien und Mitteleuropa, Nordamerika (inklusive der Lufthansa-Joint-Venture-Partner United Airlines und Air Canada), Indien und Japan eine gefährliche Marktkonzentration.

ITA: Es geht auch alleine, aber ...

Zudem verfügt Lufthansa nach Einschätzung der Kommission nach dem Einstieg bei ITA Airways über eine beherrschende Stellung am Flughafen Mailand-Linate. Zudem seien gewisse Konkurrenten auf die Zubringerdienste der italienischen Nationalairline angewiesen, um ihre Langstreckenverbindungen zu füllen, die Lufthansa auch bedient.

In Rom gibt man sich derweil gelassen. Vertreter von ITA erklärten gegenüber La Repubblica, man könne aus eigener Kraft wachsen. Dies zeigten die Zahlen des Jahres 2023. Die Fluggesellschaft beförderte 15 Millionen Fluggäste und erzielte einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro. Und beim Betriebsergebnis schrieb sie schwarze Zahlen. Aber um zu wachsen und Synergien zu entwickeln, brauche es einen Partner.

Mehr zum Thema

Airbus A319 von Alitalia: Die Airline ging am 15. Oktober 2021 unter.

ITA-Chef: Marke Alitalia «wird zurückkehren»

Nase eines Fliegers von ITA Airways: Wie geht es mit der italienischen Nationalairline weiter?

Italien schaut sich Alternativen zu Lufthansa an

Erweiterte Lufthansa Group: Vorerst heißt es Stopp, die Prüfung dauert länger.

Übernahme von ITA zieht sich in den Frühling hin

ticker-lufthansa

Frequent Traveller von Lufthansa Group können künftig in ITA-Lounges

Video

hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Boeing 747-8 nach der Landung in São Paulo: Der Loste fragte nach dem Grund für den Mayday-Ruf.
Dichter Nebel verhinderte die Landung in Buenos Aires. Der Flug aus Frankfurt wich deshalb nach vielen Schleifen und einem Abstecher nach Asuncion nach São Paulo-Guarulhos aus. Dort erklärte die Crew der Boeing 747-8 von Lufthansa einen Notfall.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin